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Risikomanagement

Milchpreis: Risiko praktikabel managen

Milchpreis: Risiko praktikabel managen
am Dienstag, 12.12.2017 - 14:14 (Jetzt kommentieren)

Landwirte müssen Preisrisiken praktikabel managen können. Das hat DBV-Milchpräsident Karsten Schmal in einem Pressegespräch unterstrichen.

„Mit der fortschreitenden Liberalisierung des EU-Milchmarktes entfalten die Preisschwankungen des Weltmarktes auch in Deutschland voll ihre Wirkung“, stellte Schmal fest. Dementsprechend sei es wichtig, Instrumente in die breite Umsetzung zu bringen, mit denen Landwirte hohe Volatilitäten managen können. Warenterminbörsen seien neben staatlichen Leitplanken ein wichtiges privatwirtschaftliches Instrument, um den Umgang mit extremen Preisschwankungen zu erleichtern. „Dies gilt insbesondere für den Fall, dass sich der Staat noch weiter aus dem Milchmarkt zurückziehen sollte“, so Schmal.

Export von Milchprodukten steigt

„Der Export von Milchprodukten in Drittländer wird weiter an Bedeutung gewinnen“, unterstrich der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Milchkontors eG (DMK), Thomas Stürtz. Bereits heute würden etwa 50 Prozent der Milchprodukte exportiert und davon ca. 12 Prozent in Länder außerhalb der EU. „Somit werden wir in Zukunft noch stärker Weltmarktpreis- und Wechselkursänderungen unterworfen sein. Volatilität ist gekommen, um zu bleiben,“ unterstrich Stürtz. Deshalb müsse die Nutzung von Warenterminbörsen als Teil des Risikomanagements immer wichtiger werden.

Deutsche Molkereigenossenschaften beraten

„Die deutschen Molkereigenossenschaften stehen ihren Mitgliedern und Eigentümern bei der Nutzung von Warenterminmärkten beratend zur Seite“, hob Stürtz hervor. Darüber hinaus werde innerhalb der Molkereiwirtschaft an börsenbasierten Festpreismodellen gearbeitet, mit denen für bestimmte Teilmengen über einen klar definierten Zeitraum Festpreise im Voraus angeboten werden können.

Seminarreihe zur Nutzung von Warenterminbörsen

Bei einer bundesweiten Seminarreihe von Oktober bis Dezember 2017 konnten sich 250 Milcherzeuger über das Management von Preisrisiken durch die Nutzung von Warenterminbörsen austauschen. Die insgesamt sieben Seminare wurden vom Kieler Institut für Ernährungswirtschaft (ife) in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bauernverband (DBV) sowie dem Deutschen Raiffeisenverband (DRV) angeboten. Konkret wurden in Deutschland umsetzbare Absicherungsmodelle wie Festpreis- und Prämienmodelle sowie die Absicherungspraxis im Tagesgeschäft diskutiert und deren Umsetzung besprochen. Im kommenden Jahr soll die Seminarreihe fortgesetzt werden.

In der Dezemberausgabe 2017 des dlv-agrarheute Magazins finden Sie als weiterführendes Thema den Beitrag „Effektiver absichern“. Er zeigt auf, was Sie oder Ihre Molkerei an der Warenterminbörse beachten müssen, um künftig das Preisrisiko besser in den Griff zu bekommen.

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