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Greening & Co

Ökologische Vorrangflächen: Darauf setzen die Länder

am Donnerstag, 14.04.2016 - 06:30 (Jetzt kommentieren)

Wer Direktzahlungen erhalten möchte, muss sich an die Greening-Regeln halten. Die Ökologischen Vorrangflächen sind Teil davon.

Das Greening ist der Kern der europäischen Agrarreform 2015 bis 2020. Die Europäische Union will damit insbesondere die Landwirtschaft fördern, die dem Klima-, Gewässer- und Naturschutz dient. Für Landwirte bedeutet das im Allgemeinen, dass sie drei Greening-Anforderungen erfüllen müssen, um Direktzahlungen zu erhalten. Dazu zählen:

  • Fruchtartenvielfalt auf dem Acker
  • der Erhalt von Dauergrünland
  • Bewirtschaftung von mindestens 5 % der Ackerfläche als Ökologische Vorrangfläche

Landwirte in Deutschland erhalten dafür pro Jahr eine Pauschale in Höhe von 85 bis 87 Euro/Hektar.

Ökologische Vorrangfläche: Ab 15 Hektar Pflicht

Wer mehr als 15 Hektar Ackerfläche besitzt, muss fünf Prozent der Brutto-Ackerfläche (ohne Dauerkulturen) als Ökologische Vorrangfläche bewirtschaften. Sie können dafür aus einem Katalog verschiedener Maßnahmen wählen. Je nach ÖVF-Maßnahme bleibt eine gewisse landwirtschaftliche Nutzung möglich.

Auf diese Ökologischen Vorrangflächen haben Landwirte in Deutschland 2015 gesetzt:

Baden-Württemberg

  • Stilllegungen/Brachen: 11.414 ha
  • Landschaftselemente: 342 ha
  • Puffer- und Randstreifen: 631 ha

Bayern

  • Stilllegungen/Brachen: 30.451 ha
  • Landschaftselemente: 1.057 ha
  • Puffer- und Randstreifen: 2.187 ha

Brandenburg/Berlin

  • Stilllegungen/Brachen: 33.655 ha
  • Landschaftselemente: 2.016 ha
  • Puffer- und Randstreifen: 637 ha

Hessen

  • Stilllegungen/Brachen: 13.007 ha
  • Landschaftselemente: 236 ha
  • Puffer- und Randstreifen: 544 ha

Mecklenburg-Vorpommern

  • Stilllegungen/Brachen: 31.720 ha
  • Landschaftselemente: 3.580 ha
  • Puffer- und Randstreifen: 3.509 ha

Niedersachsen/Bremen

  • Stilllegungen/Brachen: 24.867 ha
  • Landschaftselemente: 1.590 ha
  • Puffer- und Randstreifen: 1.717 ha

Nordrhein-Westfalen

  • Stilllegungen/Brachen: 10.722 ha
  • Landschaftselemente: 1.863 ha
  • Puffer- und Randstreifen: 2.497 ha

Rheinland-Pfalz

  • Stilllegungen/Brachen: 13.838 ha
  • Landschaftselemente: 448 ha
  • Puffer- und Randstreifen: 363 ha

Saarland

  • Stilllegungen/Brachen: 1.040 ha
  • Landschaftselemente: 119 ha
  • Puffer- und Randstreifen: 42 ha

Sachsen

  • Stilllegungen/Brachen: 11.116 ha
  • Landschaftselemente: 812 ha
  • Puffer- und Randstreifen: 955 ha

Sachsen-Anhalt

  • Stilllegungen/Brachen: 26.038 ha
  • Landschaftselemente: 1.078 ha
  • Puffer- und Randstreifen: 791 ha

Schleswig-Holstein/Hamburg

  • Stilllegungen/Brachen: 3.801 ha
  • Landschaftselemente: 19.261 ha
  • Puffer- und Randstreifen: 1.347 ha

Thüringen

  • Stilllegungen/Brachen: 10.173 ha
  • Landschaftselemente: 753 ha
  • Puffer- und Randstreifen: 1.256 ha

Diese ÖVF-Maßnahmen sind deutschlandweit am Beliebtesten

Auf ganz Deutschland bezogen, ergibt sich ein klares Bild, welche Ökologischen Vorrangflächen Landwirte 2015 bevorzugt wählten:

  1. Stillegungen/Brachen: 221.842 Hektar
  2. Landschaftselemente: 33.154 Hektar
  3. Puffer- und Randstreifen: 16.474 Hektar

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