Der Skandal um manipulierte Tierdaten in Holland geht weiter. Bei Kontrollen haben die zuständigen Behörden falsche Datenbankeinträge bei Kühen, Färsen und Kälbern im Identifikations- und Registrierungssystem (I & R) festgestellt. Das geht aus einem Brief der Landwirtschaftsministerin der Niederlande, Carola Schouten, an die Zweite Kammer des holländischen Parlaments hervor.
Die niederländische Regierung hat daraufhin den Transport von und den Handel mit Tieren von verdächtigen Betrieben für zwei Tage gesperrt. Milch und Fleisch dürfen weiterhin vermarktet werden.
Milchhalter haben Abkalbungen bei Färsen nicht gemeldet
Um den Tierbestand auf dem Papier möglichst klein zu halten, sollen niederländische Milchviehhalter die Abkalbungen bei Färsen nicht gemeldet haben. Stattdessen hätten sie die neugeborenen Kälber als Zwillinge oder Mehrlinge von Milchkühen registriert. Die ehemaligen Färsen seien dann nicht als Milchkühe, sondern weiterhin als Färsen im I & R registriert worden.
Die Tierdatenbank I & R verbucht pro Färse 0,51 Großvieheinheiten (GVE). Sobald eine Färse abgekalbt hat, wird sie als Milchvieh mit 1 GVE registriert.
Milcherzeuger wollten Phosphatquote entgehen
Die manipulierten Tierbestände sollten den Milcherzeugern wahrscheinlich helfen, möglichen Sanktionen im Rahmen der Phosphatquote zu entgehen. Die seit dem 1. Januar in Kraft getretene Phosphatquote soll die Umweltbelastung in den Niederlanden mindern. Die kostenlos vergebenen Phosphatrechte regeln, wie viel Phosphat die Betriebe ausstoßen dürfen.
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