Ressourcen wie Wasser und Boden sind das wichtigste Gut in der Landwirtschaft. Wie man dieses Gut schont und effizient nutzt, haben Experten bei der KTBL-Tagung in Kassel beantwortet.
1. Biodiversität in Regionen beachten
Prof. Volkmar Wolters von der Justus-Liebig-Universität Gießen: "Biodiversität ist genetische Vielfalt, Artenvielfalt und die Vielfalt der Ökosysteme, die in Deutschland ganz stark geprägt ist von der landwirtschaftlichen Nutzung. Die Biodiversität muss in Regionen betrachtet werden. Man muss die Planungsebene einzelner Ackerschläge verlassen, auch wenn dies rechtlich und planerisch höchst anspruchsvoll ist."
2. Geschützte und genutzte Flächen nicht trennen
Prof. Dr. Urs Niggli, Direktor des Forschungsinstituts für biologischen Landbau in Frick: "Die ökologische Intensivierung der Landwirtschaft wird durch den Erhalt einer artenreichen Vielfalt erreicht. Das ist ein gangbarer Weg zum Ressourcenschutz. Dazu muss die Vielfalt in die landwirtschaftlichen Flächen gebracht und die räumliche Trennung von geschützten und intensiv genutzten Flächen aufgehoben werden."
3. Arbeitskraft schonen
Prof. Dr. Mattias Schick vom Agroscope in Ettenhausen: "Neben der Stall- und Feldarbeit müssen Familienbetriebe immer mehr Betriebsführungs- und Managementaufgaben leisten. Auch das sind Ressourcen. Bisher wurde es versäumt, den Fokus auf einfache und praktikable Managementwerkzeuge zu legen. Nachwuchskräfte seien weder durch die akademische noch durch die praktische Ausbildung auf den tatsächlichen Arbeitsanfall und -umfang in der Landwirtschaft vorbereitet."
4. Auch Abfall nutzen
Dr. Thomas Nemecek vom Agroscope in Zürich: "Die Abfallvermeidung und die hochwertige Nutzung von Nebenprodukten hat großes Potenzial zur Ressourcenschonung. In vielen Fällen ist die Frage, wie produziert wird und wie viel des Ausgangsproduktes genutzt wird, weit wichtiger als der Produktionsort. Die Bedeutung der Transporte wird häufig überschätzt."
Die Kurzfassungen der Vorträge sowie die Präsentationen können in Kürze im PDF-Format auf der Homepage des KTBL kostenfrei heruntergeladen werden.
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