Mitte Oktober lud die Europäische Kommission Agrarjournalisten aus ganz Europa zu einer Pressereise nach Finnland ein - agrarheute war mit dabei! Dabei stellten verschiedene finnische Landwirte sich und ihre Wirtschaftsweise vor.
Fantastische Milchleistung
Jan de la Chapelle und seine Familie leiten Lindö Gård - eine Milchfarm in Tenela (110 km westlich von Helsinki) mit 180 Kühen und 2100 Hektar Land. Durchschnittlich geben seine Kühe fast 12.400 Liter Milch pro Jahr. Zum Vergleich: In Deutschland gibt eine Kuh rund 8.100 Kilogramm Milch im Jahr. Besonders stolz ist der Finne mit französischen Wurzeln auf seine Kuh Aunura. Sie kam im Frühling auf insgesamt 100.000 Liter Milchleistung.
Nischenmarkt finnische Erdbeeren
40 Kilometer näher an Helsinki als Lindö hat Gustav Hilden seinen Hof "Lill-Breds Bärgard" 2016 zusammen mit seiner Frau Jenny gekauft. Die jungen Landwirte bauen unter anderem Rosenkohl, Kartoffeln, Mais, Zuckerrüben, Zwiebeln, aber auch Erdbeeren und Wassermelonen an. Beide Früchte wachsen unter Plastikfolie, nicht im Glashaus.
Hilden vermarktet die Erzeugnisse entweder direkt im Hofladen, den umliegenden Hofmärkten oder im regionalen Lebensmitteleinzelhandel. Die Erdbeeren sind laut dem Junglandwirt die profitabelste Feldfrucht und, dank der langen finnischen Sommertage, äußerst schmackhaft.
Hafermarkt boomt
Max Schulman hat sich auf seiner Farm "Stor-Tötar Gard" auf Hafer spezialisiert. So langsam kommt der Markt für das Sommergetreide auch ins Rollen - neben Hafermilch gibt es Haferjoghurt, "Fleischbällchen" aus Hafer oder sogar "Pulled Oats". Nach Gerste ist Hafer zur Zeit das Getreide mit dem größten Flächenanteil an Ackerland in Finnland. Gut für die Landwirte: Das Getreide ist im Anbau nicht zimperlich gegenüber dem finnischen Klima und bringt gute Erlöse.
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