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Umfrage Direktvermarktung

So vermarkten Landwirte am erfolgreichsten

am Mittwoch, 27.07.2016 - 13:30 (Jetzt kommentieren)

Aller Anfang ist schwer. Das Ergebnis einer agri Experts-Umfrage zeigt auf, wo die meisten Steine beim Einstieg in die Direkt- bzw. Regionalvermarktung liegen.

Kundengewinnung, Kalkulation, Konkurrenz: An diesem Dreiklang aus unterschiedlichen Stimmen wird deutlich, wo bei direkt vermarktenden Landwirten „die größten Probleme zu Beginn der Tätigkeit“ liegen.

Laut den Ergebnissen der aktuellen Umfrage von agri Experts hätten sich

  • 64 Prozent (%) der teilnehmenden Landwirte am Anfang Informationsmaterial zur rechtlichen Situation gewünscht,
  • 45 % zur Kalkulation und
  • 37 % zu Vertriebswegen.

'Eierberg'-Probleme

Bei den regional vermarktenden Landwirten sieht es ähnlich aus:

  • 58 % wären anfangs gern juristisch informiert worden,
  • 53 % zu Vertriebswegen und
  • 41 % hätten Informationen zur Kalkulation gewollt.

Eine Stimme sah „Eierberge“-Probleme vor sich: Was für Außenstehende lustig klingt, beschreibt die Schwierigkeit, Produktmengen richtig einzuschätzen.

Direktvermarkter: Hofladen am Wochenende geöffnet

Sind die ersten Hürden überwunden, steht als Vermarktungsweg bei den Direktvermarktern mit 85 % der „Ab-Hof-Verkauf durch einen Hofladen“ an Nummer eins. Die zweite und dritte Stelle teilen sich mit jeweils 22 % der Vertrieb durch andere Hofläden sowie die Wochen- und Bauernmarktbeschickung.

Als „erfolgreichster Vermarktungsweg“ wird von 81 % der eigene Hofladen genannt, wobei dem Wochenende eine besondere Bedeutung zukommt: Über 80 % haben freitags und samstags geöffnet.

Es wird zudem immer wieder betont, dass man bei den Öffnungszeiten flexibel sei. So könnten vorbestellte Waren auch nach kurzfristiger telefonischer Vorbestellung abgeholt werden.

Keine Kooperationbereitschaft mit Discountern

Bei den regionalen Vermarktern vertreiben

  • 64 % ihre Waren über den Ab-Hof bzw. Ab-Feld-Verkauf.
  • 27 % gehen über den Einzelhandel und
  • 20 % über die Gastronomie.

Eine Zusammenarbeit von Regionalinitiativen mit Discountern wird unter Landwirten kritisch gesehen: 51 % sehen aktuell keine Kooperation mit Aldi oder Lidl. 29 % können sich einen Zusammenarbeit gegenwärtig nicht, mittelfristig aber schon vorstellen. Nur 15 % würden schon jetzt „Ja“ sagen zu den „Billigheimern“.

Diese Produkte werden auf häufigsten direkt vermarktet

  • Ei (54 %)
  • Kartoffeln (46 %)
  • Fleisch (40 %)
  • Gemüse (34 %)
  • Obst (28 %)

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