In Oberösterreich haben schwere Hagelunwetter innerhalb von 24 Stunden in der Landwirtschaft einen Gesamtschaden von 22 Millionen Euro verursacht. „Ein trauriger Rekord“, bilanzierte der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Dr. Kurt Weinberger.
Die Unwetter begannen in Oberösterreich bereits in der Nacht von Montag auf Dienstag und verursachten nach Mitternacht insbesondere im Innviertel erste schwere Schäden in der Landwirtschaft. Starkniederschläge mit bis zu hühnereigroßen Hagelkörnern setzten sich am Dienstag am späten Nachmittag bis in die Abendstunden von Bayern kommend ostwärts fort.
40.000 Hektar in Oberösterreich schwer geschädigt
Nach Angaben der Österreichischen Hagelversicherung wurden Acker-, Obst-, Gemüsekulturen und das Grünland auf 40.000 Hektar schwerstens geschädigt.
„Binnen weniger Minuten wurden landwirtschaftliche Kulturen regelrecht gehäckselt“, fasst der zuständige Landesleiter in Oberösterreich, Wolfgang Winkler, die dramatischen Stunden zusammen.
In Niederbayern räumen Landwirte die Straßen vom Hagel
In der niederbayerischen Gemeinde Bad Birnbach fiel so viel Hagel, dass die Straßen mit Radladern geräumt werden mussten.
Landwirte halfen mit ihren Traktoren bei den Aufräumarbeiten. Dieses Video auf Facebook zeigt, wie hoch sich die Eiskörner auf den Straßen türmten.
Golfballgröße Hagelkörner in der Schweiz
Teils golfballgroße Hagelkörner haben auch in der in der Schweiz Schäden von umgerechnet Dutzenden Millionen Euro verursacht. Die Versicherung Schweizer Hagel, die rund 30.000 Landwirtschaftsbetriebe betreut, ging am Dienstag von Schadensmeldungen in der Höhe von 18 Millionen Franken (16,5 Millionen Euro) aus, die durch die Unwetter der vergangenen vier Tage verursacht wurden. Die Versicherung AXA sprach von 45 Millionen Franken (41,1 Millionen Euro).
Laut dem Wetterdienst des öffentlich-rechtlichen Senders SRF entstand der Hagel in einer sogenannten Superzelle - einer mächtigen Gewitterwolke, in der Niederschlagsteilchen zirkulieren und immer größer werden. Zum Hagel kamen vor allem am Montag Überschwemmungen dazu. In den Kantonen Bern und Zug gingen bei den Einsatzkräften viele Meldungen zu Wassereinbrüchen ein. Bis Freitag sagen Schweizer Meteorologen weitere Gewitter voraus.
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