Weitere Kriterien waren die umweltschonende Produktion (Zustimmung von knapp 41 Prozent der Teilnehmer), die klimaschonende Produktion (32 Prozent), die Preisstabilität (31 Prozent), die Biodiversität (28 Prozent), hohe Qualitätsstandards (23 Prozent) und eine hohe Produktivität (13,5 Prozent).
Neben der Bürgerbefragung führten das Forum Moderne Landwirtschaft und die Meinungsforscher von Civey außerdem Befragungen in drei weiteren gesellschaftliche Gruppen durch: Privatwirtschaftliche Entscheider (1.002 Teilnehmer), Erwerbstätige im Nonprofit-Bereich (500 Teilnehmer) sowie Entscheider in Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft (1.001 Teilnehmer). Diese Auswertungen machten in den Zielsetzungen Unterschiede in den Gruppen sichtbar.
Versorgungssicherheit für Entscheidungsträger wichtiger
Insbesondere für die privatwirtschaftlichen Entscheider ist die Versorgungssicherheit mit 52,4 Prozent für eine Mehrheit ein wichtiges Ziel. In der gesamten Umfrage gab es hier die größte Zustimmung.
Auch bei den Entscheidern aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft stand die Versorgungssicherheit bei 48 Prozent an erster Stelle.
Die Erwerbstätigen aus dem Nonprofit-Bereich gaben zu 40 Prozent an, dass ihnen die Versorgungssicherheit wichtig ist. In dieser Gruppe waren die hohen Tierwohlstandards (45 Prozent) und die umweltschonende Produktion (44 Prozent) bedeutender.
Produktivität und Preisstabilität in allen Gruppen untergeordnet
Eine hohe Produktivität der Landwirtschaft war in allen drei Gruppen das unbedeutendste Ziel. Unter den privatwirtschaftlichen Entscheidern stuften knapp 20 Prozent der Befragten die Produktivität als wichtiges Kriterium für die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft ein. Damit war die Zustimmung in dieser Gruppe noch weitaus höher als in den anderen beiden Gruppen, in denen nur 13 Prozent (Entscheider in Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft) beziehungsweise 6 Prozent (Erwerbstätige im Nonprofit-Bereich) fanden, dass die Landwirtschaft produktiv sein muss.
Im unteren Bereich der Liste befand sich außerdem die Preisstabilität. Auch dieses Kriterium bekam am ehesten bei den privatwirtschaftlichen Entscheidungsträgern Priorität (35 Prozent). Es folgten die Beschäftigten in den Nonprofit-Organisationen (22 Prozent) knapp vor den Entscheidern aus Politik und Verwaltung (21 Prozent).
Umweltschutz in Landwirtschaft wichtiger als Klimaschutz
Zwischen der umweltschonenden und klimaschonenden landwirtschaftlichen Produktion bestand für die Befragten offenbar ein Unterschied. Wie bei den 2.500 befragten Bürgern war auch in für die drei Berufsgruppen die umweltschonende Produktion wichtiger als die klimaschonende Produktion. Der Klimaschutz rücke derzeit über alle Zielgruppen hinweg eher in den Hintergrund, heißt es vom Forum Moderne Landwirtschaft.
Zusammenfassend sagt Lea Fließ, Geschäftsführerin des Forums Moderne Landwirtschaft: „Die Lage am Weltmarkt und der Krieg in der Ukraine haben vielen Menschen vor Augen geführt: Die Landwirtschaft hier vor Ort ernährt die Menschen. Gleichzeitig sind wir uns aber natürlich auch der Verantwortung für die Gesellschaft, die Tiere und den Naturhaushalt bewusst. Für uns zeigt das: Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit - die Landwirtschaft muss beides schaffen.“
Die Befragung wurde von Ende Juli bis Anfang August 2022 durchgeführt.
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