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USA: Notfall-Szenario für ASP-Ausbruch getestet

Schweinefarm
am Montag, 30.09.2019 - 15:00 (Jetzt kommentieren)

In den USA haben 14 Bundestaaten ein Notfall-Szenario für einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinpest (ASP) geprobt.

Dabei ging es darum die Wirksamkeit der Maßnahmen für einen möglichen Ernstfall zu überprüfen. Beteiligt waren sowohl das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) als auch die regionalen Behörden, Landwirte und Vertreter der Industrie.

Getestet wurden dabei in Echzeit die Notfallpläne, die beim Ausbruch von ASP in Kraft treten sollen. Beteiligt waren neben dem TOP-Schweinerzeuger Iowa noch 13 weitere wichtige Schweinefleisch produzierende Bundesstaaten.

Test erfolgte in Echtzeit

Alle Beteiligten und auch die Behörden der de Bundestaaten machten in Echtzeit mit. Das „Iowa-Szenario“ sah nach Presse-Berichten folgendermaßen aus: Ein bestätigter ASP-Fall wurde in einer kommerziellen Schweine-Einrichtung im Bundestaat Mississippi gefunden.

on dort sollen in den letzten 30 Tagen Tiere nach Iowa und in mehrere andere Bundesstaaten verbracht worden sein. Sofort wurden alle Kommunikationskanäle gestartet, um den bestätigten ASP-Fall in den gesamten USA zu melden. Außerdem tritt eine sogenannte landesweite „Standstill-Order“ für 72 Stunden in Kraft. Ausnahme ist eine12-stündige Schonfrist für Viehtransporter, die bereits unterwegs sind, damit sie ihr Ziel zu erreichen können oder dorthin zurückzukehren, wo sie herkommen.

72 Stunden geht nichts mehr

Das USDA stoppt auch die innerstaatlichen Transporte von Schweinen für 72 Stunden. Tierseuchenexperten suchen dann die Orten auf, an denen Tiere infiziert wurden oder werden könnten. Sie sammeln Proben und bringen sie zum Testen zum Veterinärdiagnoselabor in Ames, Iowa. Sie fliegen außerdem auch Proben zur doppelten Bestätigung zum USDA Animal Disease Labor auf Plum Island.

In einem Umkreis von 10 Kilometern um eine infizierte Farm wird eine Quarantäne ausgestellt. Die Tiere auf dieser Farm werden getötet und vor Ort entsorgt, um das Virus einzudämmen. Das Ziel ist es, all dies innerhalb von 24 Stunden nach Erhalt des bestätigten afrikanischen ASP-Ausbruchs zu erledigen.

Noch viel Klärungsbedarf

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„Bei der Übung geht es darum, unsere ASP-Notfallpläne zu testen und umzusetzen“, sagt der Landwirtschaftsminister von Iowa Mike Naig. „Wenn wir diese Pläne testen, können wir die noch vorhandenen Lücken und zusätzliche Arbeiten identifizieren, die noch erledigt werden müssen. Als Bundestaat haben wir zudem die Möglichkeit, einige politische Fragen mit dem USDA zu klären. Wir haben eine Menge Dinge gefunden, die im Anschluss an diese Veranstaltung noch behandelt und bearbeitet werden müssen, aber genau das ist der Zweck,“ sagte Naig weiter.

Amanda Luitjens ist Verantwortliche für Tierschutz bei Christensen Farms in Minnesota. Das Unternehmen verfügt über Hunderte von Betrieben in Iowa und den umliegenden Bundesstaaten. Sie sagt, die Teilnahme an der Übung habe zwar Antworten geliefert, aber auch viele Fragen aufgeworfen hat. "Ich denke, wir haben einige Lücken festgestellt", sagt Luitjens. „Planung ist die beste Vorbereitung“,

Schlimme wirtschaftliche Folgen

Die Afrikanische Schweinepest hat sich bisher auf drei Kontinenten ausgebreitet: Afrika, Europa und Asien. Sie ist hoch ansteckend und tötet Schweine innerhalb von 10 Tagen nach der Infektion. Das Virus befällt den Menschen aber nicht. Ein Ausbruch in den USA könnte nach vorsichtigen Schätzungen im ersten Jahr Einnahmeverluste in Höhe von 16,5 Milliarden US-Dollar Farmer und Exporteure bedeuten.

Ein Ausbruch wird also schwerwiegende wirtschaftliche Folgen haben, sagen die Experten. "Die jüngsten Ereignisse haben gezeigt, dass  die afrikanische Schweinepest eine internationale Krankheit ist, die keine Grenzen kennt und sich schnell von einem Land zum nächsten ausbreiten kann", hieß es in einer Erklärung des US-amerikanischen Ministeriums.

Weitere rasche Ausbreitung in Asien

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Die Krankheit hat bereits Chinas Schweinefleischversorgung hart getroffen und die Schweineherde nach offiziellen Angaben um fast 40 Prozent reduziert, berichtete offizielle chinesische Stellen. Die Preise für Schweinefleisch sind in Chin im vorigen Jahr um 50 Prozent gestiegen - und im August in nur zwei Wochen um weitere 18 Prozent gestiegen.

ASP grassiert aber nicht in China. Auch in Myanmar, der Mongolei, Nordkorea, Vietnam, Laos , Kambodscha und auf den Philippinen ist ASP bereits ausgebrochen. Darüber hinaus breitet sich das Virus auch in Osteuropa weiter aus, zuletzt wurden aus Serbien die ersten Fälle der Krankheit meldete.

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