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Klimawandel

Weltklimarat: IPCC-Wissenschaftler fordern Landwirte zu Änderungen auf

Für die weltweite Landwirtschaft zeichnet der neue Bericht des Weltklimarats IPCC ein düsteres Zukunftsszenario. Zugleich fordern die Wissenschaftler von den Landwirten und vom Ernährungssektor eine Reihe von Maßnahmen, die den Klimawandel verlangsamen sollen.
am Dienstag, 21.03.2023 - 15:41 (6 Kommentare)

Mit einem bedrückenden Gefühl ging die Sitzung des Weltklimarats IPCC vom 13. bis zum 19. März in der Schweiz zu Ende. Landwirten bereitet der IPCC-Abschlussbericht große Sorgen.

Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, ist nach Einschätzung der Wissenschaftler des Weltklimarats noch nicht unerreichbar, aber doch so gefährdet, dass es schon im nächsten Jahrzehnt verfehlt werden könnte. Bis zum Jahr 2100 könnte die Erderwärmung sogar auf 2,8 Grad ansteigen, wenn die Staatengemeinschaft keine weiteren Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreift.

Hinter dieser Warnung stecken die Zunahme von Extremwetterereignissen, ein drastischer Anstieg des Meeresspiegels und die Gefährdung von Menschen, beispielsweise durch Nahrungsmittelknappheit, Hitzewellen oder Wassermangel. Etwa 3,5 Milliarden Menschen leben heute nach Einschätzung des IPCC in Regionen, die dem Klimawandel besonders ausgesetzt sind.

IPCC: Landwirtschaft muss sich anpassen

Doch der IPCC-Bericht widmet sich auch dem Aufzeigen von Lösungen. Einer der Hebel, die aus Sicht der Wissenschaftler bewegt werden müssen, ist die Landwirtschaft. Es müsse eine angepasste Landwirtschaft betrieben werden, zu der auch eine nachhaltige Intensivierung gehöre. Potenziale sehen die Autoren in Sortenverbesserungen und in der urbanen Landwirtschaft. Um Nahrungsmittelsicherheit herzustellen, seien darüber hinaus eine gesunde und nachhaltige Ernährung sowie die Verringerung von Lebensmittelverschwendung notwendig.

Außerdem nennen die Forscher Agroforstsysteme, den Erhalt von kohlenstoffreichen Feuchtgebieten wie Moore, Feuchtgebiete oder Wälder beziehungsweise die Wiederaufforstung und weniger Entwaldung in Tropengebieten als notwendige Maßnahmen. Nachhaltige Produkte, beispielsweise aus Holz, sollten Produkte, die viele Emissionen verursachen, ersetzen. In der bisher veröffentlichten Zusammenfassung des Berichts wird auch die Konkurrenz um Flächennutzungen angesprochen, die mehr integrierte Ansätze erfordere.

Anlässlich des IPCC-Berichts erzählt der österreichische Landwirt Klaus Rosenberger von den Problemen, die sich aus der unregelmäßigen Niederschlagsverteilung bereits in den letzten Jahren gezeigt haben. Der Landwirt führt einen Obstbaubetrieb und konzentriert sich mittlerweile auf die Kulturen, bei denen eine Bewässerung möglich ist. Auf den Einsatz von Hagelschutznetzen oder Tröpfchenbewässerung kann Rosenberger nicht mehr verzichten.

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