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Weniger Unfälle in Land und Forst

Kettensäge Unfall
am Freitag, 23.07.2021 - 14:30 (Jetzt kommentieren)

Die Zahl der Unfälle in Land- und Forstwirtschaft ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen.

Nach Angaben der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) sanken die Unfallzahlen in den grünen Berufen 2020 gegenüber dem Vorjahr um rund 4.000 oder knapp 6 Prozent auf 64.060. Ebenfalls gesunken ist die Zahl der Unfalltoten, und zwar von 132 auf 113 Personen.

Erfreulich und vielleicht in dieser Form nicht zu erwarten: Auch die Unfälle bei der Waldarbeit gingen zurück, trotz des extrem hohen Schadholzaufkommens. Nach Einschätzung der SVLFG zeigen hier ein hoher Technisierungsgrad bei der Aufarbeitung des Schadholzes und auch die effektive Präventionsarbeit in der Branche ihre Wirkung.

Besonders gefährlich: Fällarbeiten und Holzaufarbeitung

Die Unfallstatistik der SVLFG macht aber auch deutlich, wie gefährlich die Holzernte und die Schadholzaufarbeitung nach wie vor sind: 4.834 Arbeitsunfälle wurden der Sozialversicherung im vergangenen Jahr gemeldet nach 5.257 im Vorjahr. 26 Personen verloren bei der Waldarbeit ihr Leben. Im Jahr 2019 waren es sogar 36 – ein Höchststand.

Ähnlich wie im Vorjahr erlitten rund 900 Personen bei Fällarbeiten einen Arbeitsunfall. Weitere 1.262 verunglückten im Zuge der Holzaufarbeitung. Beim Rücken und Heranbringen des Holzes sowie bei Verlade- und Transportarbeiten kamen 934 Menschen zu Schaden.

Relativ wenig Unfälle mit der Motorsäge

Das höchste Unfallrisiko bei der Waldarbeit ist, von Baumteilen wie Stämmen und Ästen getroffen zu werden. 1.533 Personen wurden durch sie so schwer verletzt, dass sie mehr als drei Tage arbeitsunfähig waren. Bedingt durch den natürlichen Waldboden verunglückten 1.005 Personen, weil sie stolperten, ausgerutscht oder hingefallen sind. Weitere 433 erlitten einen Unfall im Zusammenhang mit der Motorsäge.

Informationen für mehr Arbeitssicherheit

Auf der Internetseite der SVLFG finden sich unter anderem Fachbeiträge zur sicheren Waldarbeit, Muster-Gefährdungsbeurteilungen, Broschüren, Lehrfilme, die App „Stockfibel to go“ zum Download und eine Liste der anerkannten Fortbildungsstätten für Motorsägenkurse.

Die SVLFG bezuschusst Fortbildungen zur Sicherheit im Beruf finanziell. Für einen zwei- bis fünftägigen Lehrgang an einer anerkannten Fortbildungsstätte gewährt die Sozialversicherung folgende Zuschüsse:

  • für einen zweitägigen Kurs: 60 Euro
  • für einen dreitägigen Kurs: 75 Euro
  • für einen fünftägigen Kurs: 105 Euro

Um den Zuschuss zu erhalten, geben Sie bei der Anmeldung in der Fortbildungsstätte ihre SVLFG-Mitgliedsnummer an. Nach Abschluss des Lehrganges erhalten Sie von dort einen Gutschein, den Sie zur Einlösung per E-Mail an praevention@svlfg.de senden.

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