
Der wichtigste Energieträger zum Heizen ist Gas, wie das Statistische Bundesamt am Montag anhand von Daten des Mikrozensus mitteilte. Gut die Hälfte (51 Prozent) der Haushalte in Deutschland heizen mit Gas. Immerhin ein Fünftel bzw. 20 Prozent der Deutschen lebte in Wohnungen und Häusern, die mit Heizöl beheizt werden.
Auf Position drei im Ranking der wichtigsten Heizquellen liegt die Fernwärme - mit 18 Prozent. Dort sagt das Statistische Bundesamt aber nicht, welche Energieträger in den Heizkraftwerken, aus denen die Fernwärme kommt, eingesetzt werden. Offenbar ist das auch Gas und Kohle.
„Als Brennstoffe für die Erzeugung von Fernwärme kommen vor allem Erdgas mit 41 % sowie Steinkohle mit 19 % zum Einsatz. Aber auch Braunkohle sowie Wärme, die bei der Müllverbrennung oder industriellen Prozessen entsteht, wird häufig als Fernwärme genutzt“, sagt jedenfalls die Verbraucherzentrale.
Mit Kohle heizen weniger als 0,5 Prozent der Haushalte. Immerhin 4 Prozent nutzen Holz oder Holzpellets zum Heizen.
Rund 4 Prozent der Privathaushalte heizen mit Strom. Genutzt werden beim Stromheizen vor allem Elektro-Wärmepumpen und Nachtspeicheröfen.
Gerade einmal 3 Prozent der Haushalte verwenden erneuerbare Energien wie Biomasse, Solarenergie oder Erdwärme zum Heizen.
Gasheizungen im Nordwesten und Heizöl im Süden
Welcher Energieträger beim Heizen zum Einsatz kommt, ist in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich und vor allem von regionalen Faktoren abhängig, hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) 2019 in einer eigenen Studie herausgefunden.
Wichtig sind unter anderem die Siedlungsdichte und die vorhandene Leitungsinfrastruktur. So werden in Niedersachsen mehr als 60 Prozent der Wohnungen mit Erdgas beheizt, was vor allem an den dortigen Erdgasvorkommen liegt. Auch in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen hat Erdgas einen Marktanteil von rund 50 Prozent.
Fernwärme ist hingegen vor allem in den Stadtstaaten Hamburg (31,2 %) und Berlin (37,1 %) weit verbreitet. Auch im Osten Deutschlands, vor allem in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Brandenburg, hat Fernwärme einen Marktanteil von rund 30 Prozent.
In den südlichen Flächenländern wie Baden-Württemberg, Bayern und Hessen werden dagegen häufiger Öl-Zentralheizungen eingesetzt. Ihr Marktanteil liegt hier bei jeweils rund 35 Prozent, sagt der BDEW. Grund dafür ist das weniger dicht ausgebaute Gasnetz.
Einzelheizungen wie Holz-Pellet-Öfen oder Nachtspeicher haben ebenfalls in Baden-Württemberg und Bayern den größten Marktanteil (jeweils etwa 10 %).
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