Der Verband der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer e.V., die Vereinigung der Zuckerrübenanbauer e.V. sowie der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. appellieren an die politisch Verantwortlichen auf Bundesebene und in der Europäischen Union, sich aktiv für den Erhalt des Zuckerrübenanbaus einzusetzen.
In einer gemeinsamen Resolution fordern sie verantwortungsbewusstes Handeln im Sinne des heimischen Zuckerrübenanbaus, der sich derzeit in einer schweren Krise befindet.
Gemeinsame Resolution der Verbände
Auslastung der Fabriken ist in Gefahr
Die Verbände kritisieren, dass sich die Politik in eine Beobachterrolle zurückgezogen habe, obwohl sie maßgeblich für die aktuelle Situation verantwortlich sei. Die Abschaffung von Produktionsquoten und Mindestpreisen hat die Produzenten in Europa einem massiven Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Exportsubventionen und interne Preisstützungen in Drittländern haben zu einem Verfall des Weltmarktpreises in kurzer Zeit geführt, der im kommenden Jahr in einer europaweit sinkenden Anbaufläche resultieren wird.
Da die für eine wirtschaftliche Produktion erforderliche Auslastung der vorhandenen Zuckerfabriken damit aber nicht mehr gewährleistet werden kann, sei die Produktion auch in wettbewerbsstarken Regionen gefährdet, Fabrikschließungen drohten.
Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln beschleunigen
Verschärft werde die aktuelle Krise durch übereilte und unnötige Verbote von Pflanzenschutzmitteln in Verbindung mit einem Zulassungssystem in Deutschland, das die Verfügbarkeit von alternativen Wirkstoffen massiv verzögert, teilweise sogar verhindert.
Vor diesem Hintergrund fordern die Verbände eine Beschleunigung und Vereinfachung der Zulassungsverfahren sowie die konsequente Umsetzung der auf europäischer Ebene beschlossenen zonalen Zulassung. Außerdem dürften Zulassungen nicht an politisch oder ideologisch motivierten Konflikten zwischen Bundesministerien beziehungsweise Bundesbehörden scheitern.
Gekoppelte Prämien in anderen EU-Ländern abschaffen
Darüber hinaus weisen die Verbände darauf hin, dass mehrere Mitgliedsstaaten der Europäischen Union feste Prämien für den Anbau von Zuckerrüben an die Erzeugerbetriebe zahlen. Dies sei beispielsweise in Italien, Polen, Spanien, Ungarn oder Finnland der Fall.
Die gekoppelten Zahlunge beratgen zwischen 266 und 630 Euro/ha. Deutschland verzichtet auf diese Zahlungen. Dadurch entstehe den heimischen Rübenbauern ein entscheidender Wettbewerbsnachteil. Aufgrund dieser Ungleichheit der Rahmenbedingungen werde an vielen unwirtschaftlichen Standorten der Anbau durch staatliche Stützung erhalten. Der faire Wettbewerb sei somit faktisch ausgeschaltet. Im Hinblick darauf wird die Bundesregierung aufgefordert, die Abschaffung nationaler Prämien durchzusetzen.
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