Mit durchschnittlich rund 19.400 Euro/ha lagen die Preise bei den Verkehrswertverkäufen von Acker- und Grünland der Bundesverwertungsgesellschaft BVVG auf dem Niveau des Vorjahres. Geschäftsführer Stefan Schulz sprach bei der Bilanzpräsentation von einer nachlassenden Dynamik auf dem Bodenmarkt, warnte aber vor voreiligen Schlüssen. Von einer Trendwende oder einem Bruch bei der Entwicklung der Bodenpreise könne nicht die Rede sein.
Pachtpreise stiegen um 5 Prozent
Deutliche Zuwächse verzeichnet die BVVG bei den Pachtpreisen. Das Pachtpreisniveau stieg um rund 5 % auf 406 Euro/ha. Noch deutlicher fiel das Plus bei den Neuverpachtungen aus. Für die rund 19.000 ha, die die BVVG zum Pachtjahr 2016/17 neu vergeben hat, stiegen die Preise um rund 10 % auf 481 Euro/ha.
Rund 10.000 Hektar verkauft
Insgesamt hat die BVVG 2016 rund 10.400 ha landwirtschaftliche Fläche verkauft. Davon wurden 4.400 ha direkt von Pächtern ohne Ausschreibung und rund 1.700 ha begünstigt an Alteigentümer veräußert. Beschränkt ausgeschrieben hat die bundeseigene Gesellschaft im Vorjahr rund 6.200 ha; davon wurde mit 5.200 ha der Löwenanteil verpachtet.
Kleinere Losgrößen, aber keinen 'regionalen Abverkauf'
Schulz bezeichnete die gegenüber den Vorjahren deutlich reduzierte Verkaufsfläche und die kleineren Losgrößen als Beitrag zur Erreichung der agrarstrukturellen Ziele der Länder. Die BVVG habe dabei folgende Vorgaben erfüllt:
- Änderung der Privatisierungsgrundsätze von 2015
- Absenkung der maximalen Losgröße bei Ausschreibungen von bislang 25 ha auf 15 ha
- Festlegung des Flächenumfangs für beschränkte Ausschreibungen auf 30 %
- Streckung des Privatisierungszeitraums um fünf Jahre bis 2030
Einer neuerlichen Anpassung der Grundsätze bis hin zu der Forderung, die BVVG solle ihre Flächen künftig ausschließlich beschränkt zugunsten von Junglandwirten und arbeitsintensiven Betrieben ausschreiben, erteilte der Geschäftsführer eine Absage. Die Privatisierung dürfe nicht zum „closed shop“ werden, warnte Schulz. Er versicherte, dass die BVVG auch künftig in der Fläche präsent bleiben werde. Einen „regionalen Abverkauf“ werde es nicht geben.
Höchste Preise in Mecklenburg-Vorpommern
Die höchsten Kaufpreise erzielte die BVVG im Vorjahr mit knapp 25.000 Euro/ha in Mecklenburg-Vorpommern. Dazu hat nicht zuletzt beigetragen, dass die BVVG in einzelnen Fällen die 25 ha-Losgröße überschritten hat. Die Privatisierungsgrundsätze lassen das in Ausnahmefällen zu, in denen die Flurstücke größer als 25 ha sind.
Länderranking: Die höchsten Verkaufspreise 2016
- Mecklenburg-Vorpommern: 25.000 Euro/ha
- Sachsen-Anhalt: 22.800 Euro/ha
- Thüringen mit 16.700 Euro/ha,
- Sachsen mit knapp 14.900 Euro/ha
- Brandenburg mit rund 13.550 Euro/ha.
Länderranking: Die höchsten Pachtpreise 2016
- Sachsen-Anhalt mit 546 Euro/ha
- Mecklenburg-Vorpommern mit 439 Euro/ha
- Sachsen und Thüringen mit jeweils rund 360 Euro/ha.
- Brandenburg mit 293 Euro/ha
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