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CERES AWARD

CERES AWARD 2023: Das sind die Finalisten aus dem Westen

Landschaft-Acker-Felder-Windrad
am Mittwoch, 23.08.2023 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Von Frankfurt bis an die Nordseeküste: Diese Landwirte aus dem Westen stehen auf der Shortlist für den Ceres-Award 2023.

Hessen: Ackerbauer Andreas Damm

Frische Erdbeeren für Frankfurt: Von Sonderkulturen und Sonderwünschen. Andreas Damm kennt seine Kunden genau. Sein Ackerbau vor den Toren Frankfurts orientiert sich stark an den Bedürfnissen der Leute. Er baut nur an, was sich ideal im Hofladen oder über den regionalen Handel veräußern lässt. Im Augenblick sind das vor allem Kartoffeln (80 ha), Zwiebeln (10 ha), Spargel (12 ha) und Erdbeeren (10 ha) sowie Winterweizen und Zuckerrüben.

Die Nähe zur Metropolregion Frankfurt ist dabei Fluch und Segen. Während die Lage die Flächenbewirtschaftung erschwert, sorgt sie gleichzeitig für Zulauf im Hofladen und schafft Kundennähe. Auf seinen knapp 300 ha setzt der Ackerbauer auf eine ausgewogene Fruchtfolge. Der 54-jährige Betriebsleiter ist vor allem für die Führung der 25 Mitarbeiter zuständig, koordiniert die Betriebsentwicklung und kümmert sich um Aussaat und Pflanzenschutz.

Niedersachsen: Ackerbauer Markus Mushardt

Mission Miteinander: Vernetzung ist für Markus Mushardt ein tägliches Ziel. Da ist sein ständiger Wissensdurst auf der einen Seite, und auf der anderen der Drang, das Gelernte an möglichst viele Kollegen weiterzugeben – sodass sich die Landwirtschaft erfolgreich und nachhaltig weiterentwickeln kann. Der 31-Jährige gibt deshalb u.a. auf Instagram regelmäßig Einblicke in seinen Ackerbau.

Auf knapp 300 ha nahe Cuxhaven wachsen Weizen, Gerste, Hafer, Raps und Leguminosen mit Zwischenfrüchten und Untersaaten in einer raffinierten Fruchtfolge. Der Betrieb befindet sich auf dem Weg in die Regenerative Landwirtschaft mit Direktsaat und Einsparung von Diesel, Mineraldünger und Pflanzenschutz sowie Bodenschonung. Als Vermieter von mehreren Ferienwohnungen sucht der Landwirt und Lohnunternehmer den Kontakt zum Verbraucher.

Nordrhein-Westfalen: Energielandwirt Christian Kroll-Fiedler

Grüne Energie aus Wind, Sonne und Biogas: Christian Kroll-Fiedel ist Landwirt in Warstein-Belecke, Nordrhein-Westfalen. Den Milchviehbetrieb bewirtschaftet der 63-Jährige bereits seit 1989 nach Bioland-Richtlinien. Dazu gehören 80 Milchkühe, 83 ha Ackerfläche und 60 ha Grünland.

1998 ist eine Biogasanlage hinzugekommen, die seit 2006 eine Leistung von 100 kWel hat. Die Abwärme nutzt er für die Ferkelerzeugung des Nachbarbetriebs und für die Getreide- und Heutrocknung. Hinzu kommen Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 212 kWp - damit wird auch der Elektro-Hoflader geladen. Zudem ist Kroll-Fiedel Initiator, Mitgeschäftsführer und Anteilseigner eines Bürgerwindparks mit 6 Anlagen mit einer Leistung von 8 MW, in nur 500 m Entfernung vom Hof.

Nordrhein-Westfalen: Rinderhalter Sebastian Bützler

Klarer Fokus: Sebastian Bützler bewirtschaftet gemeinsam mit seinem Vater einen Milchviehbetrieb mit 200 Kühen in Bad Münstereifel. Während der Vater sich um das Jungvieh und Kälber kümmert, ist Bützler für Milchkühe, Außenwirtschaft und die gesamte Organisation im Betrieb verantwortlich.

Da die Familie ihr Haupteinkommen mit Milchviehhaltung einnimmt, hat Bützler ihre Wirtschaftlichkeit besonders im Blick. Und die Zahlen zeigen, dass er nicht nur bei der Milchleistung, sondern auch bei den Produktionskennzahlen zu Fruchtbarkeit und Grundfutter auf einem sehr guten Weg ist. Der 40-jährige Landwirtschaftsmeister hat Spaß an seiner Arbeit und den teilt er regelmäßig auf Social-Media-Kanälen.

Nordrhein-Westfalen: Schweinehalter Henning Cloer

Mit Strohschweinen zum Erfolg: Es ist nicht nur Stroh, was Henning Cloer seinen Aufzuchtferkeln und 1.000 Mastschweinen anbietet. Vielmehr handelt es ich um ein ganzes Strohhaltungskonzept, das der 47-jährige Landwirt aus Werl in Nordrhein-Westfalen erfolgreich praktiziert. In den letzten vier Jahren hat er seine konventionellen Schweineställe auf das besonders tier- und umweltgerechte Xaletto-System umgestellt.

Hier fällt keine Gülle an und es riecht kaum. Die Tiere fühlen sich auf dem 25 cm dicken Strohbett sauwohl und danken es dem Schweinehalter mit sehr guten Leistungen. Die mit Ringelschwanz aufgezogenen und gemästeten Schweine werden über ein Markenfleischprogramm vermarktet. Damit kann Henning Cloer auch die mit der Strohhaltung verbundenen höheren Kosten weitgehend ausgleichen.

 

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