Die vom Statistischen Bundesamt erfassten Einkaufpreise für Mineraldünger sind in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit 6 Jahren gefallen. Die deutschen Landwirte haben im Wirtschaftsjahr 2015/16 deutlich weniger Mineraldünger eingekauft als im Jahr davor. Die Gründe dürften vor allem in den niedrigen Getreidepreisen liegen, so dlv-Marktexperte Dr. Olaf Zinke im agrarmanager.
Am Weltmarkt sind die Düngerpreise noch weitaus stärker gefallen. Erst im November zeichnet sich für einige Düngerarten eine Konsolidierung bzw. ein Anstieg der Preise ab. Grund sind die zuletzt wieder kräftig steigenden Preise für Energie (Erdöl, Gas, Kohle) und damit auch der Produktionskosten für Mineraldünger.
Absatz von Kalkammonsalpter (KAS) schrumpft weiter
Im Wirtschaftsjahr 2015/16 war Kalkammonsalpter (KAS) unter den Stickstoffdüngern erneut der wichtigste Einzeldünger. Allerdings ist der Absatz um knapp 10 % sehr deutlich zurückgegangen. Zu Beginn des neuen Wirtschaftsjahres 2016/17 (3. Quartal 2016) ist der Absatz von Kalkammonsalpter (KAS) nochmals um 10 % geschrumpft.
Der Absatz von Harnstoff ging im Wirtschaftsjahr 2016/17 um etwa 5 % zurück. Allerdings hatte die Absatzmenge im Vorjahr (2015/16) um etwa 30 % zugenommen. Zu Beginn des neuen Wirtschaftsjahres 2016/17 (4. Quartal) haben die Landwirte erneut 30 % mehr Harnstoff gekauft als im 3. Quartal 2015.
Absatz von Kalidünger bricht ein
Am stärksten zurückgegangen ist im Wirtschaftsjahr 2015/16 der Absatz von Kalidüngern. Insgesamt ging die Absatzmenge bei Kalidünger im Wirtschaftsjahr 2015/16 um etwa 14 % zurück. Dabei entfielen etwa zwei Drittel des insgesamt abgesetzten Kalidüngers auf Kaliumchlorid. Bei diesem Dünger ging die abgesetzte Menge um etwa 13 % zurück. Der Einsatz der Mehrnährstoffdünger PK- und NPK-Dünger nahm im Wirtschaftsjahr 2015/16 allerdings noch weitaus stärker um 22 % bis 33 % ab.
Im dritten Quartal 2016 (zum Beginn des neuen Wirtschaftsjahres) war die Absatzmenge von Kalidüngern erneut 21 % kleiner als im Jahr zuvor und sogar 38 % kleiner als vor zwei Jahren.
Preise für Mineraldünger gefallen
Die durchschnittlichen Preise für Mineraldünger befinden sich nach den Daten des Statistischen Bundesamtes in Deutschland auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2011. Von Januar 2016 bis Juli 2016 betrug der Preisrückgang im Mittel aller erfassten Mineraldüngerarten etwa 8 %.
Am Weltmarkt sind die Preise allerdings im gleichen Zeitraum weitaus stärker gefallen als in Deutschland. Der von der Weltbank ermittelte Mineraldünger-Preisindex fiel bis im August auf den niedrigsten Stand seit Januar 2007 also seit 9 Jahren und bewegte sich bis Oktober eher seitwärts.
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