
Laut der Hochrechnung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) stieg das Einkommen je Arbeitskraft im Vergleich zum vorangegangenen Wirtschaftsjahr um 32 Prozent auf rund 43.500 Euro. Das ist das mit Abstand stärkste durchschnittliche Ergebnis innerhalb der letzten zehn Wirtschaftsjahre.
Ein wichtiger Grund für die positive Einkommensentwicklung: ein kräftiger Preisanstieg für viele Agrarerzeugnisse seit dem zweiten Halbjahr 2021, der auch die deutlich höheren Betriebsmittelpreise kompensierte.
Dr. Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin im BMEL, sagt dazu: "Das gute Ergebnis lässt viele Betriebe durchatmen. Es gibt ihnen Spielraum, um Rücklagen zu bilden oder in die Zukunft ihrer Höfe zu investieren".
Klar ist laut Nick aber auch: "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, was die wirtschaftliche Lage der Höfe angeht. Uns ist es daher wichtig, dass die Landwirtinnen und Landwirte künftig stärker für ihre Leistungen im Tier- oder Klimaschutz zuverlässig entlohnt werden und damit eine solide Einkommensquelle erschließen können.“
Einkommensplus: Ackerbau 39,9 %, Milch 50,5 %, Veredlung 43,3 %
Ein Blick auf die einzelnen Betriebsformen zeigte eine differenzierte Einkommensentwicklung. Futterbau-, Ackerbau- und Gemischtbetriebe konnten ihre Ergebnisse teilweise sehr deutlich steigern. Auch die Tierhaltungsbetriebe (Veredlung) legten im Schnitt stark zu. Ökologisch wirtschaftende Betriebe mussten leichte Abstriche hinnehmen.
Im Vergleich der Betriebsformen des Haupterwerbs zeigen sich deutliche Unterschiede in Höhe und Entwicklung der Erfolgskennzahlen. Ursächlich hierfür sind die durch Preis- und Mengenschwankungen ausgelösten Erlös- und Kostenentwicklungen bei den einzelnen Erzeugnissen.
Die Ackerbaubetriebe (21 Prozent der Haupterwerbsbetriebe) konnten im WJ 2021/22 ihre Zuwächse bei Gewinn und Einkommen aus dem WJ 2020/2021 deutlich ausbauen. Mit einem Plus von 39,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wurden Gewinne in Höhe von durchschnittlich rund 93.782 Euro je Unternehmen erwirtschaftet (Entwicklung beim Einkommen +33,8 Prozent).
Die spezialisierten Milchbetriebe (34,1 Prozent der Haupterwerbsbetriebe) konnten im WJ 2021/22 ein Plus von 63,6 Prozent bzw. 50,5 Prozent bei Gewinn und Einkommen verzeichnen und damit den Gewinn des bis dahin erfolgreichsten der hier ausgewiesenen WJ deutlich übertreffen.
Die Veredlungsbetriebe (11,7 Prozent der Haupterwerbsbetriebe) konnten ebenfalls von gestiegenen Erlösen profitieren und eine Gewinnsteigerung von 61,5 Prozent auf durchschnittlich 59.724 Euro pro Unternehmen bzw. 43,3 Prozent auf 38.955 Euro Einkommen verzeichnen.
Die sonstigen Futterbaubetriebe (10,9 Prozent der Haupterwerbsbetriebe) konnten ihren Gewinn und ihr Einkommen ebenfalls deutlich verbessern. Mit einem Plus von 60,6 Prozent auf 49.709 Euro bzw. 48 Prozent auf 35.675 Euro je AK fiel der Anstieg annähernd so gut aus wie bei den Milchviehbetrieben.
Etwa 13 Prozent der Haupterwerbsbetriebe gehören zur Gruppe der nicht spezialisierten Gemischtbetriebe. Diese haben im Auswertungszeitraum deutliche Gewinnzunahmen von 56,9 Prozent auf 72.055 Euro pro Unternehmen bzw. 40,8 Prozent auf 42.087 Euro Einkommen je AK erzielt
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