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Run auf Öl- und Gasheizungen – Habeck erreicht das Gegenteil

Gastherme.
am Donnerstag, 23.03.2023 - 12:44 (16 Kommentare)

Das Einbauverbot von neuen Gasheizungen und Ölheizungen ab 2024 bewirkt offenbar genau das Gegenteil: Hausbesitzer versuchen vor dem Verbot noch schnell eine neue Gas- oder Ölheizung einzubauen. Fachleute warnen indessen vor dem Einbau, denn eine Abschaltung könnte deutlich vor dem Ende der Laufzeit der Heizung erzwungen werden.

So berichten der Bayerische Rundfunk (BR) und das Handelsblatt von einem regelrechten Run auf die fossilen Heizungen – deren Neueinbau ab dem kommenden Jahr verboten werden soll. Nach einer Umfrage des BR steigt die Nachfrage nach Öl- und Gasheizungen in Bayern derzeit deutlich an. Auch das Handelsballt berichtet von einem „Boom bei fossilen Heizungen“.

Demnach sind deutlich mehr Öl- und Gasheizungen bestellt worden, seit bekannt wurde, dass sie womöglich nur noch in diesem Jahr eingebaut werden dürfen. Paul Kirchberger, Obermeister der Innung in Passau, sagt dem BR, dass sich erste panische Reaktionen bei den Kunden inzwischen etwas gelegt haben, seit die Regierung Verbesserungen und Abmilderungen in Aussicht gestellt habe. Die Nachfrage für eine Sanierung von alten Öl- oder Gaskesseln sei aber bereits in den vergangenen drei Jahren um 500 Prozent gestiegen.

Zurzeit betrage die Lieferzeit für Öl- und Gaskessel bei den meisten Unternehmen etwa zwölf Wochen, sagt Kirchberger. Zum Jahresende könne es aber zu Engpässen kommen, wenn es so wie jetzt weitergehe. Experten warnen indessen: Langfristig könnte eine solche Entscheidung für den Kunden deutlich teurer werden. Ein Gaskessel hält eigentlich über 20 Jahre. „Das ist ein ökologischer Rucksack, den wir dann nicht rechtzeitig loswerden“, sagt Erich Maurer vom Verein der bayerischen Energieagenturen dem BR.

Wenn die Politik ihre Klimaziele ernst nimmt, dann müsse sie dann solche Gasheizungen vor Erreichen der eigentlichen Lebensdauer zwangsabschalten. Und auch durch den absehbar weiter steigenden CO2-Preis, wird mit Gas und Öl zu heizen, in den nächsten Jahren wahrscheinlich immer teurer.

Außerdem seien die Kunden, die jetzt ihren Kessel erneuern, für die nächsten 15 bis 20 Jahre beim Thema nachhaltige Brennstoffe „weg“, diese würde man dann nicht mehr erreichen, lautet ein weiter Kritikpunkt.

Mit Material von Bayerische Rundfunk (BR)

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