Im
Außenhandel wirkt das Dioxinereignis hingegen noch deutlich nach. Im Export bestehen vor allem mit Russland und der Ukraine sowie China dioxinbedingte Handelshemmnisse. Die Volksrepublik China hält an in ihrem Einfuhrverbot für Eier und Schweinefleisch aus Deutschland fest.
Russland akzeptiert nur Lieferungen von Schlachtschweinen, Ferkeln, Schweinefleisch und Fleischerzeugnissen, deren Unbedenklichkeit durch einen Dioxintest nachgewiesen wird. Die Auflagen sollen bis Ende März gelten. Für Hühnerfleisch sollen sie dagegen angeblich bis Ende Februar aufgehoben werden.
Weißrussland und die Ukraine haben umfassende Importhürden für Fleisch, lebende Tiere und Futtermittel aufgebaut. Südkorea signalisierte nach einem Besuch in Deutschland zu Beginn dieser Woche, alle zusätzlichen Auflagen kurzfristig zu streichen. Außerdem stockte Südkorea das zollfreie Importkontingent für Schweinefleisch auf. Einfuhrbeschränkungen gelten auch im Handel mit Algerien, den Philippinen, Taiwan und Serbien. Hongkong kehrte Anfang Februar zu stichprobenartigen Kontrollen zurück. Japan prüft stichprobenweise, dass importiertes Fleisch nicht von gesperrten Betrieben stammt.
Einige Importländer booten deutsche Anbieter aus, indem sie ihnen Einfuhrlizenzen ohne Angabe von Gründen vorenthalten. Deutsche Molkereien müssen in einigen Ländern zusätzliche
Dioxin-Zertifikate vorlegen, obwohl in Milch keine erhöhten Rückstände gemessen wurden. Nach den Worten von Björn Börgermann, Geschäftsführer der Export-Union für Milchprodukte, erschwert dies für einige exportorientierte Unternehmen den Auslandsabsatz derzeit beträchtlich. Erste Länder haben die Auflagen mittlerweile aber wieder zurückgenommen.
Ob die Molkereiexporte unter dem Strich tatsächlich einen Dämpfer erhalten, wird sich erst am Ende des Wirtschaftsjahres zeigen. Lieferungen von Käse und Milchpulver, die vorübergehend unterbrochen wurden, können möglicherweise im weiteren Saisonverlauf nachgeholt werden.
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