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Produktion und Förderung

DRV-Fachtagung: Allianzen schmieden und Synergien nutzen

am Donnerstag, 17.03.2011 - 13:54 (Jetzt kommentieren)

Münster - Vom 15. bis 16. März fand in Münster die 5. Fachtagung für Futterwirtschaft des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) statt.

Der diesjährige Branchentreff stand im Zeichen der Konsequenzen des Dioxin-Geschehens. Unverschuldet haben die Genossenschaften als Mischfutterhersteller und tausende von landwirtschaftlichen Betrieben großen wirtschaftlichen Schaden erlitten. "Neben den finanziellen Verlusten ist vor allem der Imageschaden immens.
 
Verunsicherung und Wut gegenüber den Lieferanten bekamen insbesondere die Futtermittelhersteller zu spüren", erklärte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), und bedankte sich bei den Verantwortlichen der genossenschaftlichen Futterwirtschaft für ihre Besonnenheit und ihr Krisenmanagement.

Nüssel: "Das Vertrauen wiederherstellen"

"Es muss uns nun rasch gelingen, das Vertrauen der Verbraucher wieder herzustellen, aber auch daran zu arbeiten, das Vertrauen in unsere guten Qualitätsmanagementsysteme nachhaltig zu stärken. Denn bislang wurde viel zu wenig wahrgenommen, dass durch diese QM-Systeme weitgehend verhindert werden konnte, dass belastetes Fleisch in die Nahrungskette gelangte", so Nüssel.

DRV unterstützt den Maßnahmenkatalog

Der DRV begrüßt den von Bundesministerin Ilse Aigner vorgelegten Aktionsplan "Verbraucherschutz in der Futtermittelkette" als einen realistischen Lösungsansatz. Insbesondere die strengeren Anforderungen für Futterfett verarbeitende Betriebe müssen schnellstmöglich umgesetzt werden. Wenn Bund und Länder nun gemeinsam und koordiniert die Überwachungssysteme verbessern, wird das vom DRV unterstützt. "Allerdings muss bei der Umsetzung des Aktionsplanes auf die Details geachtet werden.

Nüssel: Zeitliche Lücken schließen

Nationale Alleingänge führen in einem intensiv vernetzten europäischen Markt nicht zu mehr Sicherheit. Im Gegenteil: Sie benachteiligen die deutsche Wirtschaft einseitig und gefährden letztlich Arbeitsplätze", führte Nüssel aus. Grundsätzlich werden sich die Unternehmen auf noch stringentere Rahmenbedingungen einstellen. "Wir werden darauf achten, dass dies mit Augenmaß erfolgt. Um das Verbrauchervertrauen rasch zurück zu gewinnen, werden alle einen Beitrag leisten", so der DRV-Präsident. Konkret bedeutet das: Zeitliche Lücken zwischen Inverkehrbringen des Futtermittels und Vorliegen sicherheitsrelevanter Analyseergebnissen müssen geschlossen werden.

"Vor großen Herausforderungen"

Wir müssen die Kontroll- und Prüfsysteme zwischen Vorlieferanten und nachgelagerter Stufe synchronisieren. "Im genossenschaftlichen Verbund wollen wir Synergieeffekte bei der Vernetzung von Dokumentations-, Informations- und Risikomanagementsystemen für Futtermittelhersteller erzielen", so Nüssel. Die Referenten der DRV-Fachtagung waren einhellig der Meinung, dass die Branche vor großen Herausforderungen steht: Die gesellschaftlichen Anforderungen hinsichtlich Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Tiergesundheit und Lebensmittelsicherheit wachsen kontinuierlich. Gleichzeitig steigt weltweit der Bedarf an Futtermitteln auf immer neue Rekordhöhen. "Die Lösung dieser Anforderungen fordert die Agrar- und Ernährungswirtschaft heraus. Ich bin davon überzeugt, dass die Raiffeisen-Genossenschaften dafür gut aufgestellt sind", betonte Nüssel in Münster. (drv)

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