Dessen ungeachtet nahm der Absatz von Düngemitteln in Deutschland im zweiten Halbjahr 2010 erheblich zu, allerdings ausgehend von einem langfristig noch immer unterdurchschnittlichen Niveau. Werden die Preise im Frühjahr weiter anziehen? Bernhard Schwegler, Leiter des Geschäftsbereichs
Düngemittel beim Agrarhandelsunternehmen Beiselen, sagt: "Ich erwarte keine weiteren Preissprünge nach oben - politische und sonstige außergewöhnliche Risiken vorbehalten".
So könnten die Unruhen in Nordafrika den Düngemittelmarkt beeinflussen. Zwar verläuft der Schiffsverkehr durch den Suezkanal bislang offenbar ungestört. Im Nahen Osten und insbesondere in Ägypten stehen jedoch einige bedeutende Produktionsanlagen für granulierten Harnstoff. Tunesien ist einer der weltweit größten Exporteure von Phosphat. Dietrich Pradt, Düngemittelexperte des Industrieverbandes Agrar (IVA), sind bislang zwar keine negativen Auswirkungen auf die Harnstoffproduktion in Ägypten bekannt. Auch ist die ägyptische Produktion vorwiegend für den asiatischen Markt bestimmt.
Falls der Ausstoß jedoch zurückgefahren wird, verschlechtert sich die globale Versorgungslage. Über die Weltmärkte hätte dies wiederum Einfluss auf den N-Düngerpreis in Europa. Händler berichten außerdem, die DAP-Lieferungen aus Tunesien seien ins Stocken geraten. Die politischen Unruhen dürften den Weltmarkt jedoch allenfalls kurzfristig beeinflussen.
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