Die derzeit unter schwierigen Bedingungen laufende Rapsernte ist im Gange. Die zu feuchten Witterungsverhältnisse im Juni und Juli haben zu Zwiewuchs sowie zu einem Nachblühen geführt, weswegen die Bestände nun ungleichmäßig abreifen. Zudem sind die Bestände vielfach stark verunkrautet. Diese Faktoren führen dazu, dass neben der erhöhten Feuchte des Erntegutes nur ein langsames Fortkommen bei der
Ernte möglich ist. Dennoch konnten im Süden, im äußersten Westen sowie im Osten Deutschlands bereits erhebliche Flächenanteile gedroschen werden.
Im Norden Deutschlands ist die Ernte abgesehen von Niedersachsen dagegen weniger weit vorangeschritten. Vor allem in Mecklenburg-Vorpommern, wo der Anbau von Raps eine hohe Bedeutung hat, ist ein Fortgang der Ernte aufgrund der nassen Bodenverhältnisse nicht möglich.
Wie zu erwarten war, zeichnen sich die Erträge durch erhebliche Einbußen von bestenfalls 15 Prozent in Nordrhein-Westfalen bis zu 30 Prozent im Osten Deutschlands aus. Neben den Ertragsrückgängen ist auch ein deutlicher Rückgang der Anbaufläche zu beobachten. Aufgrund der schlechten Aussaatbedingungen und des langen und harten Winters sind große Flächenanteile wegen einer mangelhaften Bestandsentwicklung umgebrochen worden. Aktuelle Erhebungen gehen von einer Anbaufläche von 1,31 Millionen Hektar aus. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Flächenrückgang von knapp zehn Prozent.
Das Erzeugerpreisniveau konnte trotz der reduzierten Ernteerwartungen den Höchststand vom Januar dieses Jahres nicht wieder erreichen und bewegt sich derzeit im Bereich von 420 bis 440 Euro pro Tonne.
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