Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Produktion und Förderung

Erosionsgefahr auf Ackerböden - Wo ist sie am größten?

am Samstag, 07.06.2014 - 14:02 (Jetzt kommentieren)

Hannover - Wo sind die Ackerböden besonders von erosionsgefährdet? Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe stellt eine Karte vor, die die einzelnen Gebiete ausweist.

Bodenerosion ist eine schleichende Gefahr für die Bodenfruchtbarkeit. Neben Bodenmaterial gehen auch Humus und Nährstoffe verloren. Eine neue Karte zeigt, dass etwa ein Drittel der Ackerfläche von Deutschland eine mittlere bis sehr hohe Erosionsgefährdung aufweist. Herausgeber ist die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Hannover. Die Karte gibt einen Überblick über die potentielle Erosionsgefährdung von Ackerböden durch Wasser, wie zum Beispiel Starkregen und Oberflächenabfluss.

Vier regionale Schwerpunkte mit großer Gefahr

Insgesamt, so hat die BGR berechnet, werden auf ackerbaulich intensiv genutzten Flächen in Deutschland bis zu 20 Tonnen Boden pro Hektar im Jahr abgetragen. Das bedeute, dass zirka zwei Millimeter (mm) Boden jährlich verloren gehen. Die Bodenneubildung beträgt aber nur etwa 0,1 mm Boden pro Jahr und kann den Verlust durch Erosion bei weitem nicht kompensieren.
 
Laut BGR gibt es vier regionale Schwerpunkte, die eine Gefahr der Bodenerosion ausweisen: Die ackerbaulich genutzten Flächen im niedersächsischen Berg- und Hügelland, das sächsische Hügelland mit dem Erzgebirgsvorland, die Neckar- und Tauber-Gäuplatten und das Unterbayerische Hügelland.
 
Eine mittlere bis hohe Erosionsgefährdung weisen laut BGR Lössböden, die Böden der Jungmoränenlandschaften in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg sowie in den Mittelgebirgsregionen auf. Extreme Erosionsgefahr komme in der Mittelgebirgsregion jedoch nicht vor, da sehr steile Flächen nicht mehr ackerbaulich zu bewirtschaften sind. Gering bis sehr gering ist Erosionsgefahr im Norddeutschen Tiefland.
 

Hintergrund: potenzielle Erosionsgefahr

Die Karte der "Potentiellen Erosionsgefährdung der Ackerböden durch Wasser" gibt einen Überblick über die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Wassererosion in Deutschland. Das heißt, dass nur natürliche Faktoren berücksichtigt werden, die die Anfälligkeit des Standortes charakterisieren, nicht aber die Auswirkungen durch Bodenbewirtschaftung, erklärt die BGR.
 
Bei der hier beschriebenen Berechnung der potentiellen Erosionsgefährdung spielen den Angaben zufolge die Bodenbearbeitung, die Wahl der Anbaufrüchte sowie die Durchführung von Erosionsschutzmaßnahmen keine Rolle. Zudem gehen die Autoren von einer ganzjährigen Schwarzbrache, also einem unbedeckten Boden, aus. Die Einstufung der Gefährdung basiert demnach auf dem Einfluss, den die natürlichen Standortfaktoren auf den Prozess unter den ungünstigsten Bedingungen haben. Die tatsächliche Erosionsgefährdung lasse sich durch geeignete Maßnahmen erheblich gesenkt werden, sagen die Autoren.
 
Die Ermittlung der Erosionsgefährdung von Böden durch Wasser wird mithilfe eines Langfristmodells geschätzt.
  • Bioökonomierat empfiehlt Ausstieg aus der Hektarprämie (5. Juni) ...
  • Rückzug  von Bodenschutzrichtlinie (22. Mai) ...
  • Bodenmarkt: "Knappe Fläche, heiß begehrt" (15. Januar) ...

Amazone AD-P Special Sämaschine im AGRARTECHNIK-Maschinentest

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...