Der oberbayerische Bauernpräsident Anton Kreitmair erläuterte bei der gestrigen Aktion auf dem "Bergerhof" die Folgen eines generellen Düngeverbots für Flächen mit einer Hangneigung von mehr als 15 Prozent: "In Bayern wäre so auf der Hälfte der Weinbauflächen keine Düngung mehr möglich und zehn Prozent der Wiesen und Äcker könnten künftig nicht mehr bewirtschaftet werden". Kreitmair weiter: "Die natürlichen Hinterlassenschaften der Weidetiere sind Dünger. Die Forderung aus Brüssel hätte also zur Folge, dass Kühe nur noch mit Einschränkungen auf Almwiesen weiden dürften".
Hintergrund der Verschärfung der Düngeverordnung ist, dass das Grundwasser in einigen Gebieten in Deutschland mit Nitrat belastet ist, weshalb die EU bereits ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet hat und nun auf die Umsetzung der EU-Nitratrichtlinie drängt. Sie enthält Bestimmungen darüber, wie Düngemittel auf stark geneigten Flächen ausgebracht werden dürfen. "Ziel ist, eine Wasserverschmutzung durch ausgewaschene Nitrate zu vermeiden. Die Nitratrichtlinie sieht aber kein Verbot für Weidetiere auf Hanglagen vor", erklärt die EU-Kommission.
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