Wissenschaftler des
James Hutton Forschungsinstitutes zweifeln am Nutzen des von der EU verfolgten Ziels, eine Reihe von Pflanzenschutzmitteln verbieten zu wollen. Bis zu 40 Substanzen stehen auf der schwarzen Liste, warnten die britischen Verbände National Farmers Union, Crop Protection Association und Agricultural Industries Confederation in einem Bericht.
Dem Bericht zufolge würde eine derartige Einschränkung zu einem allgemeinen Rückgang des landwirtschaftlichen Einkommens um 2,16 Milliarden Euro führen. Außerdem müsste man mit Ertragsverlusten bei einigen Kulturen von bis zu 50 Prozent und zu einer Gefährdung der Produktion rechnen. Davon betroffen würden Erbsen, Karotten und Äpfeln sein.
Strengere Regeln für Pestizidproduktion
"Das geplante Verbot der EU basiert auf Gefahr und nicht auf Risiko", interpretiert Ian Toth, Forschungsleiter für Pflanzenschutz und Unkrautregulierung am James Hutton Institute. Das Europäische Parlament verabschiedete 2009 strengere Regeln für Pestizidproduktion, -zulassung und -einsatz. Verboten würden Pflanzenschutzmittel, die in hoher Konzentration als gesundheitsgefährdend eingestuft sind. Das gilt auch, wenn sie in der Praxis viel stärker verdünnt angewendet werden.
"Wie viele Medikamente würden verloren gehen, wenn im Gesundheitsbereich ähnliche Kriterien zur Anwendung kämen, und würden die Leute hier ein solches Verbot akzeptieren?", fragt der Wissenschaftler."Wir alle leben mit einer täglichen Basis an Risiko."
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