Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Neue Absatzmärkte

Fehlende Kofinanzierung: EU-Absatzförderung fließt an Deutschland vorbei

am Donnerstag, 18.02.2016 - 13:30 (Jetzt kommentieren)

Landwirtschaftliche Organisationen in der EU können noch bis 28. April Bewerbungen für Kampagnen zur Absatzförderung für EU-Agrarerzeugnisse einreichen. Insgesamt stehen in 2016 111 Millionen Euro zur Verfügung. Nach Deutschland wird davon wohl erneut wenig gehen.

Die Dachorganisation der EU-Bauern- und Genossenschaftsverbände, COPA-COGECA, machte am Mittwoch darauf aufmerksam, dass landwirtschaftliche Organisationen noch bis 28. April 2016 Bewerbungen für Absatzförderungskampagnen für EU-Agrarerzeugnisse einreichen können. Einsendungen können mittels eines neuen, speziellen elektronischen Portals bei der EU-Kommission erfolgen. Diese wird die Bewerbungen prüfen und im Herbst entscheiden, welche Projekte angenommen werden.

Neue Märkte erschließen

Unter dem Motto "Enjoy, it's from Europe" können EU-Produzenten in diesem Jahr insgesamt 111 Mio. Euro an EU-Mitteln in Anspruch nehmen, um neue Märkte für ihre agrarischen Erzeugnisse innerhalb und außerhalb der Union zu erschließen.

Der Aufruf zu Bewerbungen umfasst sowohl "einfache" Kampagnen von einer oder mehreren Organisationen (z. B. Erzeugergemeinschaften) in einem EU-Staat als auch sogenannte "Multi"-Kampagnen von Organisationen aus mehreren EU-Staaten.

In Deutschland fehlt die Kofinanzierung

Nach Deutschland floß in den letzten Jahren nur wenig von den Geldern für die Absatzförderung. Nach dem Aus der CMA vor einigen Jahren fehlt es an der Struktur für die nötige Kofinanzierung der Programme. Während früher 50 Prozent der Mittel von der EU und 50 Prozent von der CMA übernommen wurden, fehlt der nötige nationale Partner heute. Bis auf ein Programm der Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft flossen die EU-Gelder zur Absatzförderungn in den letzten Jahren an Deutschland deshalb vorbei.

Ergänzung der Redaktion: Auf Nachfrage beim DBV findet die diesjährige Ausschreibung erstmals nach der neuen EU-VO 1144/2014 statt. Danach ist der Kreis der Zuwendungsempfänger und der Umfang der geförderten Produkte erweitertet worden. Die Kofinanzierungssätze steigen auf bis zu 80 Prozent. Auch ist das Beantragungsverfahren vereinfacht worden. Deswegen sind die Hoffnungen laut DBV zunächst einmal groß, dass auch Deutschland mehr von dieser EU-Förderung partizipieren wird.

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...