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Nachtfrost

Frankreich unterstützt Landwirte wegen Frost mit 20 Millionen Euro

Frostschutz im Obstbau
am Donnerstag, 07.04.2022 - 11:43 (Jetzt kommentieren)

Nach drei eisigen Nächten in Folge kommt die Regierung in Frankreich den von Frostschäden betroffenen Landwirten finanziell zur Hilfe.

Es werde ein Nothilfefonds von 20 Millionen Euro eingerichtet, kündigte Premierminister Jean Castex diese Woche in Südfrankreich an. Zuvor hatte Castex bei Montauban Obstbauern getroffen. Das Geld solle erste außerordentliche Ausgaben decken, im Sommer soll es mit Beginn der Ernte dann Entschädigungszahlungen geben.

Der genaue Schaden, den der Kälteeinbruch angerichtet hat, sei noch nicht bekannt, sagte Castex. Besonders betroffen seien aber Steinfrüchte.

Apfelerzeuger und Winzer bangen um die Ernte

Nach einer ersten Einschätzung des französischen Bauernverbandes (FNSEA) müssen insbesondere die Obstbauern im Südwesten des Landes mit Schäden rechnen. Neben Steinobstkulturen sollen auch Äpfel und Weinberge betroffen sein. Schon im vergangenen Jahr hatten mehrere aufeinanderfolgende Frosteinbrüche in Frankreich schwere Schäden im Obst- und Weinbau angerichtet, die Teils drastische Ernteeinbrüche zur Folge hatten.

Kälteste Aprilnacht seit 1947

In der Nacht von Sonntag auf Montag hatte Frankreich die kälteste Aprilnacht seit 1947 erlebt. Wie der nationale Wetterdienst mitteilte, lag die Durchschnittstemperatur landesweit bei minus 1,5 Grad, der tiefste Wert seit 75 Jahren. Praktisch überall gab es Nachtfrost.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Nachtfrost im Frühjahr den französischen Obst- und Weinbauern massive Einbußen eingebrockt. Der Staat half damals mit einem Solidaritätsfonds in Höhe von 1 Milliarde Euro.

Obstbauern am Bodensee setzen auf Beregnung und Feuer

Auch in Deutschland wurde zu Beginn dieser Woche verbreitet Nachfrost gemessen. In der Region Bodensee-Oberschwaben sorgten sich vor allem die Obstbauern um ihre Bäume. Mancherorts wurden Tiefstwerte von bis zu minus 6 Grad gemessen. Nach einem Bericht des Senders SWR hielten sich die Schäden aber in Grenzen, weil es teilweise über Nacht bewölkt war. Zudem setzten die Obsterzeuger ihre Frostschutz-Beregnungsanlagen ein oder stellten Frostkerzen auf.

Mit Material von dpa/AgE
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