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Produktion und Förderung

Getreide: BVA erwartet keinen Preisknick

am Montag, 18.06.2012 - 14:19 (Jetzt kommentieren)

Burg Warberg - Ein Preisknick ist vor der Getreideernte nicht zu erwarten. Diese Auffassung vertrat der Präsident des Bundesverbandes der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA) Bruno Fehse auf dem Getreidehandelstag.

Grund hierfür sind nach Fehses Einschätzung die weitgehend geräumten Läger und der besehende Bedarf der Mühlen sowie der Futterindustrie. Diese müssen sich mit neuer Ware eindecken. Weizen und auch Gerste waren zumindest in Norddeutschland zeitweise ausverkauft informierte der Vorsitzende des BVA-Getreideausschusses Konrad Weiterer. Dementsprechend lassen sich Restbestände alterntiger Ware bis zu zur neuen Ernte problemlos am Markt unterbringen.

Preise ab Herbst schwächer?

Allerdings bezweifelte Konrad Weiterer, dass die Getreidepreise im nächsten Wirtschaftsjahr weiter steigen. Vor allem mit der großen Körnermaisernte hätte die Mischfutterhersteller die Möglichkeit, Weizen durch den erneut reichlich verfügbaren und preiswerteren Mais zu ersetzten. Ab Oktober könnten die Weizenpreise deshalb nachgeben, vermutete der BVA-Vorsitzende Bruno Fehse.
 
Aus seiner Sicht ist es deshalb sinnvoll, die guten Preise in der Ernte mitzunehmen und einen Teil der Ware zu verkaufen. Die derzeitigen Preise decken nach Fehses Einschätzung die Produktionskosten und ermöglichen einen angemessenen Gewinn. Bislang wurden nach Einschätzung von Händlern jedoch relativ wenig Vorkontrakte abgeschlossen.

Mais gibt die Richtung vor

Die deutschen Ernteerwartungen werden nach der Analyse von Konrad Weiterer durch die Auswinterungsschäden bei Weizen und Gerste bestimmt. Damit wird man in Deutschland erneut nicht aus dem Vollem schöpfen können. Da die Produktion auch in anderen EU-Ländern zurückgeht, erwartete der Vorsitzende des BVA-Getreideausschusses sogar einen Rückgang des EU-Weizenexportes um fünf Millionen Tonnen auf 11,4 Millionen Tonnen.
 
Eine Schlüsselrolle für die weitere Marktentwicklung wird nach Auffassung Weiterers die Situation in Russland spielen. Noch lassen sich die dortigen Verluste durch die Trockenheit in Südrussland aber nicht beziffern. Ein ausschlaggebender Faktor wird nach der Meinung Weiterers die Entwicklung am Maismarkt sein. Mais wird vielerorts nicht nur den Weizen im Futter verdrängen, sondern wohl auch die Richtung bei den Preisen vorgeben.
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