
Der Referenzindex der globalen Preise für Nahrungsmittel-Rohstoffe ging im März den 12. Monat in Folge um 2,1 % zurück. Grund sind die fallenden Preise für Getreide und Pflanzenöle, berichtete die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am 7. April. In ihrem Cereal Supply and Demand Brief, der am selben Tag veröffentlicht wurde, hob die FAO ihre Schätzung für die weltweite Getreideproduktion im Jahr 2022 auf 2.777 Millionen Tonnen an, was nur 1,2 % weniger als im Vorjahr ist.
Der FAO-Agrarpreisindex, der die monatlichen Veränderungen der internationalen Preise der wichtigsten Lebensmittel nachzeichnet, lag im März 2023 bei durchschnittlich 126,9 Punkten, was einem Rückgang von 2,1 % gegenüber dem Vormonat und 20,5 % gegenüber seinem Höchststand vom März 2022 entspricht. Gründe für den anhaltenden Preisrückgang sind ein Mix aus wachsenden Angebotsmengen, schwächerer Importnachfrage und der Verlängerung der Schwarzmeer-Getreideinitiative, sagt jedenfalls die FAO.
„Obwohl die Preise auf globaler Ebene gesunken sind, sind sie immer noch sehr hoch und steigen auf einigen Inlandsmärkten weiter an, was die Ernährungssicherheit vor zusätzliche Herausforderungen stellt“, sagte Máximo Torero, Chefökonom der FAO. „Dies gilt insbesondere für Entwicklungsländer, die Lebensmittel importieren, wo sich die Situation durch die Abwertung ihrer Währungen gegenüber dem US-Dollar oder dem Euro und die steigende Schuldenlast noch verschärft.“
Der FAO-Getreidepreisindex ging gegenüber Februar um 5,6 % zurück, wobei die internationalen Weizenpreise um 7,1 % fielen, was durch die große Ernte in Australien, verbesserte Erntebedingungen in der Europäischen Union, hohe Exporte aus Russland und anhaltenden Exporten aus der Ukraine hervorgerufen wird.
Globale Getreideversorgung bleibt weiter gut

Im Ausblick der FAO zu Getreideproduktion hob die Agentur ihre Prognose für die weltweite Weizenproduktion im Jahr 2023 an, die nun auf 786 Millionen Tonnen festgesetzt ist, was 1,3 % unter dem Niveau von 2022 liegen würde, aber immer noch das zweitgrößte Ergebnis aller Zeiten. In Asien werden rekordverdächtige Aussaatflächen erwartet, während Nordafrika und Südeuropa von Trockenheit betroffen sind.
In der südlichen Hemisphäre werden die Aussaatfläche und die Produktionsaussichten für Mais in Brasilien auf einem Allzeithoch erwartet, gestützt durch eine robuste Exportnachfrage. Auch in Südafrika, das 2023 seine zweitgrößte Ernte verbuchen könnte, sind die Ertragsaussichten gut. Im Gegensatz dazu haben anhaltende Trockenheit die Maisernte in Argentinien beeinträchtigt.
Die aktualisierte Prognose der FAO für den weltweiten Getreideverbrauch im Zeitraum 2022-23 liegt nun bei 2.779 Millionen Tonnen, was einem Rückgang von 0,7 % gegenüber 2021-22 entspricht. Die weltweiten Getreidevorräte werden bis zum Ende der Saison 2022-2023 voraussichtlich um 0,3 % von ihrem Anfangsniveau auf 850 Millionen Tonnen zurückgehen.
Das weltweite Verhältnis von Getreidebeständen zu Verbrauch wird danach von 30,7 % in den Jahren 2021-22 auf 29,7 % sinken, was immer noch als insgesamt komfortables globales Niveau gilt.
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