Kein Vorteil für die Landwirtschaft
Ulrich Steul, 61138 Niederdorfelden Hessen
"Meine Meinung zur Grünen
Gentechnik: Ich denke nicht, dass am Ende ein Vorteil für die Landwirtschaft dabei rauskommt. Vielmehr wird die Abhängigkeit von Konzernen steigen, so wird nämlich der eigene Nachbau erschwert, wenn nicht sogar unmöglich gemacht. Ein Jahrhundertealtes Verfahren, die eigene Ernte wieder auszusäen, soll hier abgeschafft werden. Die Kooperation von Pflanzenzucht und chemischer Industrie legt die Vermutung nahe, dass es in Zukunft dann nur noch "Packs" aus Saatgut mit Pflanzenschutzmittel gibt. Hier kann ich nicht mehr selbst wählen, bzw. ein günstigeres Produkt einsetzen. Das macht den Markt kleiner, Konkurrenten verschwinden, die Preismacht einzelner wird größer. Unvorhersehbar finde ich tatsächlich die Folgen für die Umwelt und andere Organismen. Länder in denen Gentechnik schon seit Jahren eingesetzt wird, haben ja auch nicht unbedingt nur positive Erfahrungen damit gemacht (z. B. das Verbot der gentechnisch veränderten Zuckerrüben in den USA vergangenes Jahr und die erneute Zulassung). Warum der Landwirt die moralische Instanz sein muss, ist mir nicht klar. Letztendlich wird doch nur produziert was nachgefragt wird. Ich finde den Trend bedenklich, wenn ich moralische Entscheidungen treffen muss, die eigentlich Aufgabe des Verbrauchers sind. Wenn dieser gentechnisch veränderte Produkte nicht nachfragt, werden sie auch nicht produziert. Dabei setze ich eine hundertprozentige Kennzeichnung auch in der zweiten und dritten Verarbeitungsstufe zwingend voraus, wie die Kennzeichnung der Milch, wenn eine Kuh gentechnisch veränderten Mais gefressen hat. Ich denke, wir sollten unserer Verantwortung gerecht werden eine intakte Kulturlandschaft auch unseren Kindern zu hinterlassen. Wie die wirtschaftlichen Zwänge in der Zukunft aussehen, kann man auch nicht wissen. Vielleicht gibt es in Zukunft Schädlinge, die nur noch durch die Gentechnik aufgehalten werden können. Solange wir aber nicht gezwungen sind und nach wie vor gute Ernten einfahren, würde ich persönlich von Gentechnik die Finger lassen." mehr ...
Zu unsicher für unsere Äcker
Malte Lohmann, 27383 Scheeßel Niedersachsen
"Wir (die Landwirte) können uns vor dem Einsatz der Gentechnik wahrscheinlich nicht auf Dauer im Weltmarkt (USA) verschließen. Mir persönlich ist aber die Gentechnik zu unsicher für unsere Äcker." mehr ...
Gentechnik oft nur Selbstdarstellung der Firmen
Mathias Flachenecker, 90427 Nürnberg Bayern
"Für mich sieht es irgendwie so aus als ob manche Firmen, in diesem Fall
BASF und KWS, nur zu reiner Selbstdarstellung in der Welt Züchtungen machen wollen, welche von den Verbrauchern und Produzenten aber nicht wirklich gewollt und angenommen werden. Ich sehe darin im Moment nur einen enormen Aufwand von finanziellen Mitteln, um irgend geartete Ergebnisse präsentieren zu können, nur um am Markt und im Gespräch zu bleiben. Vieles was diese Konzerne planen und machen ist weltfremd und meist weit entfernt von dem was man "kundenspezifisch" oder "praxisorientiert" nennt. Im Grundsatz habe ich nichts gegen die Genzüchtung, solange man damit Züchtungen zeitlich verkürzen kann, aber nur wenn diese Züchtung auch auf dem "normalen" Weg möglich wäre. Völlig artfremde Gene miteinander zu kombinieren, kann nicht wirklich gut sein. Um dazu genaue Aussagen machen zu können, müsste man Langzeitversuche laufen lassen, welche aber eben durch die extreme Gefahr nur sehr schwer machbar wären." mehr ...
Angelika Sontheimer, Freie Agrarjournalistin und Ewa Stüwe, Redaktion Joule
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