Bereits ab 2024 sollen neue Heizungen in Deutschland zu mindestens 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden. So sieht es das Gebäudeenergiegesetz vor. Favorit der Bundesregierung ist die Wärmepumpe. Doch wie sollen die Bürger die teure Umstellung bezahlen?
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Haushalten mit unteren und mittleren Einkommen versprochen, dass für sie der Umstieg auf eine Wärmepumpe ab 2024 nicht teurer werde als eine neue Gasheizung. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger fordert von der Bundesregierung hingegen Technologieoffenheit bei der Modernisierung von Gasheizungen, berichtet der Bayerische Rundfunk (BR). Aiwanger favorisiert den Betrieb von Gasheizungen mit Wasserstoff. Vom Handwerk bekommt Aiwanger für seinen Vorschlag viel Unterstützung.
Habeck sagt indessen: Für eine begrenzte Zeit, in der Wärmepumpen teurer seien als Gasheizungen, sollten diese Haushalte durch eine soziale Förderung „die Wärmepumpe für den Preis bekommen, den eine Gasheizung kosten würde“. Eine konkrete Höhe nannte Habeck nicht. Er wies darauf hin, dass der Bund derzeit bereits Wärmepumpen mit bis zu 40 Prozent der Investitionskosten fördere. Die Grünen sehen sich derzeit der Kritik ausgesetzt, wonach Klimaschutz nicht für alle Menschen bezahlbar sei, berichtet der MDR.
Thomas Engelke, Energie-Experte des Bundesverbands der Verbraucherzentrale, sagt im Gespräch mit dem BR, „die Verbraucherzentralen würden aktuell mit Anfragen zum Thema Heizen überrannt, oftmals verbunden mit der Sorge, sich die Heizung bald nicht mehr leisten zu können“. Wichtig ist auch für Engelke: Man dürfe sich nicht nur allein auf Elektro-Wärmepumpen als die eine „grüne Heiztechnologie“ fokussieren. Zum einen, weil sie gar nicht überall möglich sei. Hinzu kommt, dass es in fünf Jahren neue Technologien geben könnte, von denen heute noch niemand redet.
Das sieht auch Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger so: Wer sich heute eine moderne Gasheizung einbauen lässt, könnte diese normalerweise bereits mit bis zu 20 Prozent Wasserstoff betreiben. Noch wird jedoch kein Wasserstoff dem Erdgas beigemischt. Netzbetreiber aus Bayern, darunter die Stadtwerke München, sahen im Gespräch mit dem bayerischen Wirtschaftsminister jedoch keine größeren Probleme, die Gasnetze teilweise oder auch zu 100 Prozent auf Wasserstoffbetrieb umzustellen.
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