Nachdem die Europäische Kommission entschieden hat, die Genehmigungen für Isoproturon und Triasulfuron als PSM-Wirkstoffe nicht zu erneuern, wird das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit die Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln mit diesen Wirkstoffen zum 30. September 2016 widerrufen.
- Nach dem Widerruf gilt eine Abverkaufsfrist für Lagerbestände bis zum 30. März 2017 und eine Aufbrauchfrist bis zum 30. September 2017.
- Die Zulassung des Pflanzenschutzmittels FENIKAN (Zul.-Nr. 043779-00, Isoproturon + Diflufenican) endet am 30. Juni 2016 durch Zeitablauf. Hier geht die Abverkaufsfrist bis zum 30. Dezember 2016 und die Aufbrauchfrist bis zum 30. September 2017.
Laut BVL enden Genehmigungen für Pflanzenschutzmittel des Parallelhandels, die sich auf die genannten Pflanzenschutzmittel beziehen, zu denselben Terminen mit denselben Abverkaufs- und Aufbrauchfristen. Nach dem Ende der Aufbrauchfrist unterliegen die Pflanzenschutzmittel der Beseitigungspflicht; eventuelle Reste müssen dann umgehend entsorgt werden.
Diese Pflanzenschutzmittel sind betroffen (Quelle: BVL)
Zul.-Nr. | Bezeichnung | Wirkstoff(e) |
003922-00 | Protugan | Isoproturon |
006332-00 | Isofox | Bifenox + Isoproturon |
006332-60 | InnoProtect Isofox | Bifenox + Isoproturon |
006365-00 | Solar | Bromoxynil + Isoproturon |
025001-00 | Herbaflex | Beflubutamid + Isoproturon |
043333-00 | Arelon Flüssig | Isoproturon |
024654-00 | Zoom | Dicamba + Triasulfuron |
Deshalb endet die Anwendungsgenehmigung
Die EU-Genehmigungen für Isoproturon und Triasulfuron als Pflanzenschutzmittelwirkstoffe enden am 30. Juni 2016 durch Zeitablauf. Die Europäische Kommission hat entschieden, diese Genehmigungen nicht zu erneuern. In beiden Fällen konnte nicht nachgewiesen werden, dass die aktuellen Genehmigungskriterien erfüllt sind.
- Bei Isoproturon ergab die Bewertung unter anderem ein nicht akzeptables Risiko von Einträgen in das Grundwasser. Zudem ist Isoproturon nach dem EU-Chemikalienrecht als karzinogen der Kategorie 2 eingestuft, und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit schlägt in ihrer Schlussfolgerung zusätzlich eine Einstufung als reproduktionstoxisch der Kategorie 2 vor.
- Bei Triasulfuron ließen sich die toxikologischen Referenzwerte nicht festsetzen, weil die Unterlagen für eine Bewertung der Gentoxizität von Triasulfuron und einer herstellungsbedingten Verunreinigung nicht ausreichten, sodass keine Risikoabschätzung für Verbraucher, Anwender und andere Personengruppen möglich war. Außerdem ergab die Bewertung, dass die Anwendung in besonderen geoklimatischen Situationen wahrscheinlich Einträge des Wirkstoffs oder eines Metaboliten in das Grundwasser über dem Trinkwassergrenzwert zur Folge hat.
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