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Rund 250 Spitzenvertreter der Landwirtschaft, aus Verbänden, Wissenschaft und Politik besuchten heute das 4. Standortgespräch auf dem ErlebnisBauernhof der Grünen Woche. Thema der Veranstaltung, die jährlich von der Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft e.V. (FNL) mit Unterstützung der AGRAVIS Raiffeisen AG und der BayWa AG umgesetzt wird: "Wie werden wir alle morgen noch satt? Herausforderung: Nahrungssicherheit der Zukunft!".
Die Armut bekämpfen
Dr. Thomas Stelzer von den Vereinten Nationen aus New York lieferte hierzu den Impuls. Er stellte in seinem Vortrag die Hintergründe und Ursachen für Hunger und Armut auf der Welt heraus und skizzierte Lösungsansätze: "Hunger ist eine Folge der Armut und Nahrungsmittelsicherheit kann nur im Rahmen erfolgreicher Armutsbekämpfung gewährleistet werden." Stelzer betonte , dass die Landwirtschaft genug Nahrungsmittel für alle produziere. Das sei nicht das Problem. Vielmehr gehe es darum, den Menschen in armen Ländern den Zugang zu ermöglichen.
Lösungsansätze im Kampf gegen den Hunger
Welche Wege es gibt, um den Hunger in der Welt zu bekämpfen sollte die Podiumsdiskussion aufzeigen. Dirk Bensmann, Vorstandsmitglied der AGRAVIS Raiffeisen AG, Klaus Josef Lutz, Vorstandsvorsitzender BayWa AG, sowie Prof. Dr. Dr. h.c. P. Michael Schmitz, Direktor des Instituts für Agribusiness und Professor für Agrar- und Entwicklungspolitik am Institut für Agrarpolitik und Marktforschung der Justus-Liebig-Universität Gießen diskutierten auf der Bühne.
- Die Ansätze waren recht unterschiedlich. Prof. Schmitz sieht den Schlüssel im Kampf gegen den Hunger in den Entwicklungsländern selbst. Der Einsatz von moderner Technik und neuen Technologien soll vor Ort die Landwirtschaft vorantreiben, und so die Ernährung sicher stellen. "Ohne gute Regierungsführung in Entwicklungsländern und eine moderne Landbewirtschaftung sind Hunger und Armut nicht zu bekämpfen", betonte Schmitz.
- Klaus Josef Lutz, Vorstandsvorsitzender der BayWa sprach sich im Zusammenhang mit der Sicherung der Welternährung gegen die Herausnahme von Flächen aus der Produktion aus. "Wir halten die Pläne für Mist" so sein Statement. Er setzt auf eine nachhatige Steigerung der Produktion. Potenzial sieht Lutz in der Verbesserung der Lager- und Vorratshaltung 150 Millionen Tonnen Getreide würden jährlich durch falsche Lagerung vernichtet.
- Für Dirk Bensmann geht es nicht nur um die Menge, die an Nahrungsmittel produziert wird, sondern für ihn steht auch die Vielfalt und die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. "Die Grundlagen für die Entwicklung zukünftiger Generationen werden aktuell gelegt. Erfolgreiche Perspektiven können dann entstehen, wenn verantwortliches unternehmerisches Handeln dem Prinzip der Nachhaltigkeit gerecht wird."
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