Viele Landwirte in Brandenburg warten nach wie vor auf die Gelder für ihre Agrarumweltmaßnahmen. Nach Angaben des Landesbauernverbandes Brandenburg habe lediglich der Landkreis Uckermark die Betriebe vorab informiert; von Seiten der anderen Landkreise oder gar des zuständigen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt habe es keinerlei Informationen gegeben. Leistungen, die die Landwirte bereits im Jahr 2015 erbracht und vorfinanziert hätten, wurden somit noch immer nicht honoriert.
"Wenn ich mich als Landwirt nicht an Fristen halte, dann erlischt mein Anspruch. Wer übernimmt jetzt die Verantwortung im zuständigen Ministerium dafür, dass es nicht geschafft wurde, den Betrieben pünktlich ihr Geld zukommen zu lassen?" sagt Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes.
'Viele Betriebe vor Zahlungsunfähigkeit'
Der Sprecher des Agrarpolitischen Arbeitskreises des Ökologischen Landbaus Brandenburg, Sascha Phillipp, ergänzt: "Viele unserer Betriebe stehen vor der Zahlungsunfähigkeit. Sie hatten mit den Banken den 30. Juni als Stichtag vereinbart und jetzt lässt uns die Landesregierung im Regen stehen. Dies ist unverantwortlich."
Wenn sich die Politik mit der Kulturlandschaft Brandenburgs brüsten könne, sei man stolz. Aber den Landwirten, die mit ihrem Fleiß eben diese Landschaft pflegen und erhalten, ihr Geld pünktlich zukommen zu lassen, das schaffe sie nicht.
Der Landesbauernverband und der Agrarpolitische Arbeitskreis Ökologischer Landbau Brandenburg fordern Minister Jörg Vogelsänger dazu auf, die Auszahlung der fehlenden Mittel sofort anzuweisen und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass solche "Katastrophen" in Zukunft vermieden werden. Die Verbände weisen in diesem Zusammenhang nachdrücklich auf ihre alte Forderung nach einer leistungsfähigen Landesverwaltung hin.
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