Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Buchführungsergebnisse 2014/2015

Milchviehhalter verzeichnen fünfstellige Kapitalverluste

am Donnerstag, 19.11.2015 - 13:15 (Jetzt kommentieren)

Das vergangene Wirtschaftsjahr hatte es in sich. Die Betriebe mussten Eigenkapitalverluste im Schnitt um die 10.000 Euro hinnehmen. Besonders betroffen waren die Milchviehalter.

Wie die Buchführungsergebnisse der Landwirtschaftskammern deutlich zeigen, haben fast alle Betriebsausrichtungen verloren. Nahezu durchgängig sind Eigenkapitalverluste im Schnitt um die 10.000 Euro eingetreten. Besonders betroffen waren allerdings die Milchviehhalter.

Bereits mit Beginn des Wirtschaftsjahres 2014/15 gab der Milchpreis immer weiter nach und stagnierte dann. Über den gesamten Betrachtungszeitraum hinweg gesehen stellten sich massive Einbußen für das Milchgeld ein (-21 bis -16 %). Regional übliche Auszahlungspreise für das Gesamtjahr 2014/15 rangierten zwischen 32 und 34 Cent je kg.

Milchpreis gab um 6 bis 7 Cent nach

Ein sechs bis sieben Cent geringerer Milchpreis beendete die hoch erfreuliche Einkommenssituation des Vorjahres. Günstige Futtermittel, betriebliches Wachstum und günstigere Tierzukäufe konnten die rückläufigen Einnahmen nur mildern. So brachen die Unternehmensergebnisse der Futterbaubetriebe in einer Spanne zwischen 70 und 51 % ein. Erreicht wurden Betriebseinkommen zwischen 24.000 und 40.000 Euro. Die Nettorentabilität des Futterbaus erreichte Werte zwischen 49 und 67 %. Vor allem im weniger erfolgreichen Viertel der Milcherzeuger schlossen die Betriebe häufig sogar mit Verlust ab.

 

Dramatische Liquiditätsprobleme in sehr guten Betrieben

Erstmals musste eine stagnierende Milchleistung festgestellt werden. Den Betrieben fehlte es an Geld, um Kraftfutter kaufen zu können. Vor allem Höfe, die in den zurückliegenden Jahren großzügig investierten, haben nun einen hohen Kapitaldienst zu leisten. Hinzuweisen ist zudem auf Betriebe, die von der letzten Superabgabe der ausgelaufenen Quotenregelung erfasst wurden. Vor allem in solchen Fällen gerieten selbst bestens geführte Milchviehbetriebe in dramatische Liquiditätsprobleme.

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...