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Produktion und Förderung

Milchviehhaltung: Bauen für die Zukunft

am Freitag, 08.04.2011 - 15:10 (Jetzt kommentieren)

Gebäude sind neben dem Boden die wertvollsten Betriebsmittel eines Landwirts. Dr. Steffen Pache von der sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft informiert über Trends in der Milchviehhaltung.

Dr. Steffen Pache, Landesanstalt für Landwirtschaft Sachsen, informierte auf den diesjährign KTBL-Tagen über Planungsgrundsätze und verfahrenstechnische Trends in der Milchwirtschaft.
Landwirtschaftliche Gebäude prägen den Charakter des Betriebes und haben entscheidenden Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit. Gut zwei Drittel des Arbeitsaufwandes fällt in Ställen, Lagerhallen und sonstigen baulichen Anlagen an. Jedoch ist der Erstellungsaufwand von Tierhaltungsanlagen hoch und die Kapitalbindung lang. Dies trifft mit einer Kapitalbindung von oftmals mehr als 25 Jahren im Besonderen für Gebäude in der Milchviehhaltung zu. Und letztlich stehen die für Gebäude notwendigen Flächen in Konkurrenz zu den sich ausweitenden Siedlungs- und Verkehrsflächen, die wiederum die verfügbaren landwirtschaftlichen Nutzflächen beschneiden. Dies verpflichtet die Investoren zu einer gründlichen und weitsichtigen Planung von landwirtschaftlichen Bauwerken.

Bauliche Anforderungen nehmen zu

Die Haltungsansprüche der Milchkühe an die Gebäude werden sich nicht ändern. Dagegen sind zunehmende bauliche Anforderungen mit Rücksicht auf die Schutzgüter Wasser, Boden, Luft zu erwarten, die mit einer tiergerechten Haltung und unter dem wirtschaftlichen Druck den Milcherzeugung in Einklang zu bringen sind. Gesucht sind kostengünstige und flexible Lösungen des Liegeboxenlaufstalles, die in den ländlichen Raum passen.

Automatisierung wird voranschreiten

Neben großflächig überdachten Stallgebäuden sind mehrhäusige Gebäude eine Alternative. Im Milchviehstall der Zukunft wird die Automatisierung weiter voranschreiten, um den Menschen von einfachen Routinearbeiten zu entbinden. Auf den Markt drängen Systeme zur Automatisierung der Fütterung, der Einzeltierüberwachung und Sortierung, welche in der Planung künftiger Stallanlagen zu berücksichtigen sind.
 
Die sich rasant entwickelnde Sensortechnik, wie auch die Informations- und Kommunikationstechnik stellen dem Landwirt immer neuere und komplexere Lösungen zur Unterstützung des Herdenmanagements bereit, deren Anteil am Arbeitsaufwand zukünftig wachsen wird. Der tatsächliche Nutzen von Lösungen des Precision Dairy Farming lässt sich nur an der Verbesserung der naturellen Produktionskennzahlen und der Kostenstruktur messen.
 
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