Die ersten Hitzegewitter des Jahres haben auch in den landwirtschaftlichen Kulturen gewütet. Nach Angaben der Vereinigten Hagelversicherung wurden in den letzten Tagen insgesamt 35.000 ha mit einem Versicherungswert von knapp 54 Millionen Euro als geschädigt gemeldet.
Hitze-Gewitter: Diese Gebiete sind betroffen
Aufgrund extremer Temperaturunterschiede zwischen der West- und der Osthälfte Deutschlands verlief die markanteste Gewitterfront entlang einer Linie von Wolfsburg südwärts bis nach Niederbayern mit Schwerpunkt in der Mitte Deutschlands. Das Hauptschadengebiet breitet sich in Nord-Süd-Richtung von Bernburg in Sachsen-Anhalt über Naumburg an der Saale bis in den Großraum Weimar/Jena in Thüringen aus.
Weiter südlich sind in der Oberpfalz Streuschäden zu nennen sowie massive Schäden auf einer Linie von Schorndorf in Niederbayern bis nach Rosenheim. Allein in den Hauptschadengebieten sei mit Ertragsverlusten von mindestens 10 Mio. Euro zu rechnen.
Unwetter: Flächen müssen umgebrochen werden
Geschädigt wurden laut Vereinigte Hagel nahezu alle Ackerbaukulturen wie Wintergetreide, Mais, Zuckerrüben, Erbsen und Raps. Abgeschlagene Stängel, zerfetzte Blätter oder angeschlagene Schotenansätze waren als Schäden zu verzeichnen.
Auf einigen Flächen sieht es aus, als hätte ein Mulcher ganze Arbeit geleistet. Darüber hinaus wurden durch Starkregen mit Niederschlagsmengen von 50 bis 80 mm innerhalb weniger Stunden junge Rüben- und Maispflanzen verschlämmt und Kartoffeldämme freigespült. Daneben waren auch Sonderkulturen wie Erdbeeren oder Kamille betroffen.
Die Sachverständigen der Vereinigten Hagelversicherung sind aktuell auf den Betrieben, um die Schäden zu besichtigen. Eile sei geboten, um bei Totalschäden möglichst schnell weitere Maßnahmen zur Neuansaat einleiten zu können. Bislang mussten mehrere Hundert Hektar Getreide und Raps aufgrund von Totalschäden zum Umbruch freigegeben werden; die Fläche steigt täglich weiter an.
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