Die Basisprämie aus den Direktzahlungen sowie die Umverteilungprämie und die Junglandwirteprämie werden in Niedersachsen wie geplant Ende Dezember 2015 ausgezahlt, kündigte Kammerdirektor Hans-Joachim Harms heute auf der diesjährigen Kammerversammlung an. Die Auszahlung des Greening-Zuschlags werde sich jedoch bis Ende Februar 2016 verschieben.
Landvolk kritisiert verspätete Prämienzahlung
"Das Land Niedersachsen verkennt ganz offensichtlich die absolut prekäre wirtschaftliche Situation auf unseren Höfen. Die Auszahlung aller EU-Prämien noch in diesem Jahr war den Landwirten zugesagt worden, dieses Versprechen muss Bestand haben". Mit diesen Worten reagiert Landvolkpräsident Werner Hilse auf die Ankündigung der verschobenen Auszahlung. Niedersachsen als bedeutendes Agrarland müsse auch bei der Unterstützung der Landwirte eine Vorreiterrolle einnehmen. "Für unsere Landwirte ist absolut nicht nachvollziehbar, dass die meisten anderen Bundesländer den Bauern das ihnen zustehende Geld bereits im Dezember, in Bayern sogar noch vor Weihnachten, anweisen können", verdeutlicht Hilse. Die niedersächsischen Bauern würden jedoch um zwei Monate vertröstet.
Angespannte Haushaltslage
Die finanzielle Situation auf den Höfen ist mehr als angespannt, wie erste Buchführungsergebnisse der Landwirtschaftskammer für das Wirtschaftsjahr 2014/15 ergeben. Danach hat sich bei den niedersächsischen Haupterwerbsbetrieben das Unternehmensergebnis gegenüber dem Vorjahr fast halbiert. Die schwierige Preissituation sei auch deutlich durch die Politik beeinflusst, kritisiert Hilse. "Wenn sich Politiker in ihren Reden immer wieder für den Erhalt bäuerlicher Familienbetriebe stark machen, müssen sie auch ihren Teil dazu beitragen", sagte der Landvolkpräsident. Dazu zähle auch die Einhaltung der zugesagten Zahlungsbereitschaft. Immerhin machen die Greeningprämien ein Drittel der EU-Direktzahlungen aus.
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