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Produktion und Förderung

OECD mahnt zu Reformen in der Agrar-Förderpolitik

am Freitag, 23.09.2011 - 13:51 (Jetzt kommentieren)

Genf - Die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat zu einer Abkehr von der bisherigen Subventionspolitik aufgerufen.

Der weltweit wachsende Nahrungsmittelbedarf, höhere Preise und steigende Volatilität an den Agrarmärkten lieferten Argumente dafür, vom "Status Quo " in der landwirtschaftlichen Förderpolitik abzukehren, teilt die OECD in ihrem neuen Agrarbericht mit, den sie in Genf vorgestellt hat.
 
"Angesichts knapperer Staatshaushalte und hoher Preise für Marktfrüchte sollten Regierungen dazu übergehen, ihre Förderpolitik an Maßnahmen auszurichten, die einen langfristigen Beitrag zur weltweiten Ernährungssicherung leisten, statt landwirtschaftliche Einkommen zu subventionieren", mahnte Ken Ash, Leiter der Direktion Handel und Agrar bei der OECD.

Sicherheit und Risikomanagement

Die zukünftige Förderpolitik sollte sich an Steigerungen der Produktivität und Investitionen in Nachhaltigkeit ausrichten, fordert die Organisation. Da die Volatilität an den Märkten nach Einschätzung der Organisation weiter hoch bleiben wird und die Herausforderungen durch den Klimawandel wachsen, bräuchten Erzeuger Systeme zum Risikomanagement, die an ihre Bedürfnisse angepasst sind. Regierungen sollten die Entwicklung solcher marktbasierten Risikomanagement- Instrumente fördern und gleichzeitig davon absehen, bei normalen unternehmerischen Risiken einzugreifen.

Ararsubventionen auf dem Prüfstand

Bereits im Jahr 2010 haben die OECD-Länder im Durchschnitt ihre Agrarsubventionen zurückgefahren, legt die Organisation weiter in ihrem Bericht dar. Die finanzielle Unterstützung fiel im Schnitt auf 18 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Einkommen zurück und erreichte 227 Milliarden US-Dollar (172 Milliarden Euro), berichtet Dow Jones News. Am wenigsten unterstützte Neuseeland seine Erzeuger im Zeitraum 2008 bis 2010, dort hatten Subventionen lediglich einen Anteil von 1 Prozent an den landwirtschaftlichen Einkommen.

EU über dem OECD-Durchschnitt

Am anderen Ende der Skala bewegen sich Norwegen (60 Prozent), die Schweiz (56 Prozent) und Japan (49 Prozent), die EU liegt mit 22 Prozent ebenfalls über dem OECD-Durchschnitt. Den absoluten Wert des von der OECD als Maßstab herangezogenen PSE (Producer Support Estimate, Stützungsausmaß für die Agrarproduktion, ausgedrückt in Prozent zum jeweiligen Geldwert der landwirtschaftlichen Produktion inklusive Direktzahlungen) hatte die Organisation für 2009 mit 252,5 Milliarden US-Dollar angegeben.

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