Nach Angaben von Landwirtschaftsminister Henryk Kowalczyk soll noch in der zweiten Februarhälfte eine Versicherung angeboten werden, die alle Risiken inklusive solcher aus schweren Trocken- und Dürreereignissen abdecken wird.
Bisherige Dürreversicherungen seien wegen des hohen Eintrittsrisikos oft sehr teuer, weshalb sich der Abschluss für viele Bauern nicht gelohnt habe, erklärte Kowalczyk. Um dennoch günstige Prämien zu ermöglichen, werde der Staat deshalb zwei Drittel der Prämiensumme übernehmen.
In Deutschland haben die Amtschefs der Landesagrarministerien den Bund im Januar aufgefordert, Versicherungen gegen witterungsbedingte Risiken aus der Gemeinschaftsaufgabe „Agrarstruktur und Küstenschutz“ (GAK) zu fördern. Nach Angaben einer Sprecherin von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir prüft das Bundesressort nun, ob eine Förderung aus der GAK ein „sinnvoller Beitrag zur Unterstützung des Risikomanagements sein kann“.
Polen stockt den Fördertopf für Ernteversicherungen auf
In Polen gibt es bereits seit einigen Jahren eine vom Staat bezuschusste Mehrgefahrenversicherung. Das dafür bereitgestellte Budget von umgerechnet gut 87 Mio Euro reichte allerdings nur für die Absicherung von etwa 2,1 Mio ha.
Laut dem Minister wurde der entsprechende Fördertopf im diesjährigen Haushalt jedoch auf umgerechnet fast 327 Mio Euro aufgestockt. Nicht verbrauchte Fördergelder sollen in den Topf des Folgejahres überführt werden.
Staatskasse soll von Nothilfen in Dürrejahren entlastet werden
Die Abwicklung des Versicherungsgeschäftes wird die Bank Pocztowy durchführen, die sich zum großen Teil im Besitz der staatlichen landwirtschaftlichen Sozialversicherungskasse (KRUS) befindet. Die Schadensermittlung im Fall von Dürreereignissen soll über das staatliche Institut für Bodenkunde und Pflanzenbau (IUNG) erfolgen.
Der Minister verspricht sich von dem neuen Versicherungsangebot eine deutlich bessere Absicherung der Landwirtschaft gegen die regional stark zunehmenden Dürreereignisse. Er geht allerdings auch davon aus, dass auf diese Weise der Bedarf für kurzfristige Nothilfen kleiner wird, was dann wiederum die Staatskasse entlasten sollte.
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