Glaubt man dem Ernährungsreport 2022 des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL), berücksichtigen 83 Prozent der Verbraucher beim Einkauf regionale Produkte. Auch die Bundesregierung hat sich das Anliegen auf die Fahne geschrieben. Das Signal ist deutlich: Alle wollen regional. Und doch zeigt der Markt ein anderes Gesicht.
Regionalbranche in der Krise
2022 meldeten regionale Vermarktungsorganisationen extreme Umsatzeinbrüche. 50 Prozent weniger Umsatz erzielte zum Beispiel die HofladenBOX, ein digitaler Hofladen für Produzenten aus dem Raum Nürnberg, Fürth und Erlangen.
Auch das Regionalfenster tritt auf der Stelle. Das vom BMEL initiierte Siegel zur Kennzeichnung regionaler Produkte wird immer weniger genutzt. 2022 zählte es nur 1 Prozent mehr Produkte als im Vorjahr. Zuletzt verlor das Regionalfenster sogar Lizenznehmer.
Woran liegt das?
Die Kaufbereitschaft der Konsumenten sinke, erklärt Andrea Winter, Sprecherin des Bundesverbandes der Regionalbewegung. Grund dafür seien Inflation und steigende Energiekosten.
Für das Regionalfenster entschieden sich kleine und mittelgroße Betriebe nicht, sagt die Expertin. Denn es sei zu teuer und überbürokratisiert.
Die Folge: Kleine und mittelgroße Familienbetriebe kämpfen ums Überleben, denn „regional“ wird weniger gekauft.
Was können Landwirte tun?
Praktiker empfehlen die Mitgliedschaft in einer Erzeugerinitiative. Diese ermöglichen Marketing „mit Gesicht“ in der Region. Einige Initiativen bieten auch eigene Siegel an.
Ein größerer Gemüsebaubetrieb aus Nordrhein-Westfalen berichtet von seiner positiven Erfahrung mit dem Regionalfenster. Er zeigt auf, welche Türen die Kennzeichnung ihm geöffnet hat.
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