Das gesamte Neugeschäft der Landwirtschaftlichen Rentenbank mit Programmkrediten erreichte 2016 mit 7,7 Milliarden (Mrd.) Euro fast wieder das Rekordniveau des Vorjahres (7,8 Mrd. Euro).
Dabei legte die Finanzierung von Windkraftanlagen im ländlichen Raum besonders stark zu. Die angespannte wirtschaftliche Lage vieler landwirtschaftlicher Betriebe dämpfte hingegen das Neugeschäft in der Fördersparte "Landwirtschaft".
"Während wir den Boom erneuerbarer Energien auf dem Land mit unseren Programmkrediten unterstützen konnten, war es in der Landwirtschaft vor allem in der ersten Jahreshälfte unser Liquiditätssicherungsprogramm, das vielen Betrieben half, die Preiskrisen und ihre wirtschaftlichen Folgen zu überstehen", erklärte Horst Reinhardt, Sprecher des Vorstands der Rentenbank.
Landwirtschaft: Preiskrise dämpft Kreditnachfrage
Mit 2,4 Mrd. Euro lag das Neugeschäft in der Fördersparte "Landwirtschaft" um fast 25 Prozent (%) unter dem Vorjahreswert (3,2 Mrd. Euro). Ursache hierfür war laut Rentenbank die angespannte wirtschaftliche Situation vieler landwirtschaftlicher Betriebe, die unter niedrigen Preisen für Milch, Fleisch und andere Agrarprodukte zu leiden hatten.
Allerdings entspannte sich die Situation in der zweiten Jahreshälfte zusehends, so dass auch die Nachfrage nach Liquiditätssicherungsdarlehen der Rentenbank von 345,2 Mio. Euro im Vorjahr auf 108,0 Mio. Euro zurückging.
Starke Nachfrage in Sparte 'Erneuerbare Energien'
Das Neugeschäft in der Fördersparte "Erneuerbare Energien" zog 2016 hingegen kräftig an um rund 27 % auf 1,9 Mrd. Euro (2015: 1,5 Mrd. Euro). Dabei erhöhte sich die Nachfrage nach Finanzierungen für Windkraftanlagen besonders deutlich um rund 37 % auf 1,5 Mrd. Euro.
In ihrer Fördersparte "Agrar- und Ernährungswirtschaft" verzeichnete die Förderbank 2016 ebenfalls ein hohes Wachstum. Das Neugeschäft stieg um ein Fünftel auf 954,4 Mio. Euro (793,5 Mio. Euro), da der Finanzierungsbedarf für Gebäude und Betriebsmittel erheblich zunahm. In dieser Sparte sind unter anderem Hersteller von Nahrungsmitteln oder Getränken geführt.
Förderdividende gestiegen
Zur Verbilligung ihrer Programmkredite setzte die Förderbank des Bundes für die Agrarwirtschaft und die ländliche Entwicklung 66,4 Mio. Euro ein. Hinzu kamen 3,0 Mio. Euro Zuschüsse zum Programm "Forschung für Innovationen in der Agrarwirtschaft".
Einschließlich des zur Ausschüttung vorgesehenen Bilanzgewinns in Höhe von 14,8 Mio. Euro, den die Rentenbank ebenfalls vollständig für Förderzwecke verwendet, summierten sich die bereitgestellten Erträge ("Förderdividende") auf 84,2 Mio. Euro (82,9 Mio. Euro).
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