In Rumänien wurde jetzt sogar der Brennholzpreis gedeckelt, da die Nachfrage nach alternativen Heizquellen sprunghaft ansteigt.
„Nach den Gesprächen in der Koalition und der Entscheidung, den Preis zu begrenzen, haben wir diese außerordentliche Regelung gebilligt, durch die der Preis für Brennholz sowie andere Holzarten bei 400 Lei pro Kubikmeter (rund 80 Euro) mit Mehrwertsteuer gedeckelt wird", sagte der rumänische Umweltminister Tanczos Barna.
Für Holzbriketts wird ein Höchstpreis von 1.500 Lei pro Tonne (300 Euro) mit Mehrwertsteuer festgelegt und für Pellets ein Höchstpreis von 2.000 Lei pro Tonne (etwa 400 Euro) mit Mehrwertsteuer“, sagte Barna.
Die Maßnahme dürfte aber auf keinen Fall nach hinten losgehen, da die Nachfrage auf den Auslandsmärkten sehr robust ist und die Holzpreise in Rumänien im Vorfeld der Wintersaison weiter steil ansteigen, heißt es seites der rumänischen Regierung weiter.
Der rumänische Onlinedienst Economedia.rom schätzt, dass das Bennholz aktuell für 700 Lei (etwa 140 Euro) pro Kubikmeter verkauft wird - also fast doppelt so teuer, wie der Preisdeckel es festschreiben will.
Auch der Preis für Holz-Pellets hat sich zuletzt mehr als verdoppelt (im Vergleich zu 2019 verdreifacht) auf über 4.500 Lei (900 Euro) pro Tonne.
Die Geldbuße für die Nichteinhaltung der staatlichen Preis-Obergrenze liegt zwischen 3.000 und 5.000 Lei (600 bis 1.000 Euro) – und dürfte für viele Holzhändler nicht besonders abschreckend sein, sagen rumänische Beobachter.
Außerdem will das Kabinett in Bukarest eine Brennholzhilfe in Höhe von 130.000 Kubikmetern für die Republik Moldau genehmigen. Dort ist die Versorgung mit Holz und aneren Brennstoffen noch angespannter.
Auf dem Brennholzmarkt sind die Entwicklungen auf den internationalen Märkten durch die steigenden Preise massiv zu spüren, weshalb ebenso wie beim Strom und wie beim Erdgas eine Maßnahme zum Schutz unser Bürger erforderlich ist“, sagt der rumänische Umweltminister.
Die Obergrenze ist der Höchstpreis
Baran sagte außerdem, dass diese Maßnahme vor allem den Bürgern zugutekomme, die von den Preiserhöhungen auf nationaler Ebene getroffen seien, die durch den Krieg in der Ukraine verursacht würden.
„Ähnliche Preissprünge werden auf allen europäischen Märkten beobachtet, wir sind ebenfalls negativ vom Krieg betroffen, weil wir große Mengen Holz aus der Ukraine importiert hatten, und das hat den nationalen Markt massiv beeinflusst. Unser Vorgehen ist notwendig, um die Bürger zu unterstützen, die in der Wintersaison Holz zum Heizen für ihre Haushalte verwenden (müssen)“, sagte der Minister.
Baran zufolge gilt die Obergrenze für alle Gewerbetreibenden, alle Wirtschaftsteilnehmer und alle natürlichen Personen, die Brennholz verkaufen. „Das ist ein Endpreis, er gilt für alle, die Brennholz verkaufen. Derzeit gibt es keinen Vorschlag für eine Entschädigung, nur für eine Preisobergrenze“, betonte Tanczos Barna.
Die gedeckelten Preise gelten erst einmal bis zum 31. März 2023.
Die Umwelt-Organisation WWF Rumänien krisierte indessen den Plan der Regierung, den Brennholzpreis zu deckeln. Ein WWF- Sprecher sagte, dass "die erwarteten positiven Effekte zu einer Lawine negativer Nebenwirkungen führen können".
Nach Angaben des WWF könnte die Maßnahme auch zur illegalen Abholzung führen. Hinzu kommt, dass diejenigen, die Brennholz verkaufen, versuchen werden, Wege zu finden, um ihre Kosten zu senken, um so die Preisobergrenze einzuhalten.
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