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Produktion und Förderung

Sachsen-Anhalt: BVVG-Flächen kosten elf Prozent mehr

am Dienstag, 04.03.2014 - 06:29 (Jetzt kommentieren)

19.356 Euro hat der Hektar BVVG-Fläche 2013 im Schnitt gekostet. Damit sind die Verkaufspreise in Sachsen-Anhalt zwar gestiegen, liegen aber noch deutlich unter dem Niveau des alten Bundesgebiets.

Deutlich, aber nicht überdurchschnittlich sind die Verkaufspreise der Bondenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG) im vergangenen Jahr gestiegen. 7.800 Hektar (ha) Fläche sind 2013 nach Angaben von Hans-Egbert von Arnim und Arnfried Knüpfer veräußert worden - 3.500 Hektar davon gingen nach dem 2. Flächenerwerbsänderungsgesetz an Alteigentümer. Im Schnitt lag der Kaufpreis bei 19.356 Euro je Hektar. Das sind elf Prozent mehr als im Vorjahr.

Das Preisniveau in Sachsen-Anhalt unterschreitet weiterhin deutlich den Mittelwert des alten Bundesgebietes: Im Durchschnitt wurde 2012 dort ein Hektar landwirtschaftliche Fläche für rund 22.300 Euro verkauft.

10.300 Hektar veräußert

Nach Angaben der BVVG haben die Niederlassungen in Sachsen-Anhalt von den bisher 745 eingegangenen Anträgen auf Kauf von Alteigentümern 554 abschließend bearbeitet, darunter 229 im Jahr 2013. Die restlichen 191 Anträge sollen in diesem Jahr bearbeitet werden. Von Arnim und Knüpfer erwarten einen jährlichen Neuzugang von bis zu 60 Anträgen. Die Niederlassungsleiter gehen davon aus, für den begünstigten Verkauf noch rund 5.100 ha landwirtschaftliche Fläche zu benötigen.
 
Insgesamt veräußerten die Niederlassungen 2013 rund 10.300 ha Fläche und erlösten dabei von rund 135 Millionen Euro. Zum BVVG-Gesamtüberschuss trugen Magdeburg und Halle damit rund 24 Prozent (%) bei.
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Zum Verkauf und zur Verpachtung ausgeschrieben waren 2013 laut BVVG rund 4.600 ha landwirtschaftliche Fläche. Die Ausschreibungslose waren im Mittel zehn Hektar groß. Im Durchschnitt gaben sechs Interessenten ihre Gebote für ein Ausschreibungslos ab. Den Zuschlag erhielten in mehr als 80 % der Ausschreibungen ortsansässige landwirtschaftliche Betriebe, betonte die BVVG.
 
Beschränkt ausgeschrieben wurden den Angaben zufolge 1.400 ha landwirtschaftliche Nutzflächen. Bei diesen Ausschreibungen dürfen nur arbeitsintensive Betriebsformen, zum Beispiel ökologisch wirtschaftende Betriebe, Gemüseanbauer oder seit Ende März 2013 Junglandwirte ein Gebot abgeben. Von den im Jahr 2013 beschränkt ausgeschriebenen Flächen wurden rund 75 % verpachtet und die übrigen Flächen an berechtigte Bieter verkauft.

Neuverpachtungen: Zins im Schnitt bei 592 Euro je Hektar

Bis zum 31. Dezember 2013 hatten die beiden Niederlassungen rund 48.200 ha landwirtschaftliche Fläche verpachtet. Dabei lag der Anteil an langfristigen Pachtverträgen mit mehr als sechs Jahren bei rund 53 %. Der durchschnittliche Pachtzins betrug 427 Euro je Hektar und Jahr; das waren 11,5 % mehr als im Vorjahr. Bei Neuverpachtungen wurde ein Pachtzins von 592 Euro/ha erzielt.
 
Wie die BVVG weiter mitteilte, endeten im Jahr 2013 Pachtverträge über rund 1.600 ha mit Direkterwerbsansprüchen. Die erwerbsberechtigten Pächter hätten sehr stark davon Gebrauch gemacht, direkt und damit ohne Ausschreibung die landwirtschaftlichen Flächen zu kaufen, so von Arnim und Knüpfer. Für 15 % der Fläche wählten die berechtigten Pächter demnach den sofortigen Direktkauf, für 48 % wurde ein vierjähriger Pachtvertrag mit Kaufoption und für 37 % ein neunjähriger Pachtvertrag gewählt. Die drei Varianten können den Angaben zufolge miteinander kombiniert werden.
 
In diesem Jahr werden laut BVVG 9.400 ha pachtfrei werden.

2.300 Hektar Wald verkauft

Außerdem hat die BVVG im vergangenen Jahr rund 2.300 ha Wald in Sachsen-Anhalt verkauft, darunter 1.900 ha nach dem 2. Flächenerwerbsänderungsgesetz an Alteigentümer. Das Interesse, Waldflächen zu erwerben, sei weiterhin groß, erklärte die BVVG. Je Ausschreibungslos gingen durchschnittlich sieben Gebote beziehungsweise Bewerbungen ein. Damit setzte sich der Trend des Vorjahres fort.
 
In diesem Jahr wollen die Niederlassungen in Sachsen-Anhalt insgesamt rund 8.600 ha Fläche veräußern, darunter 6.600 ha landwirtschaftliche Flächen und 1.700 ha Wald. Insgesamt sollen rund 118 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Von den rund 3.700 ha an geplanten Verkehrswertverkäufen landwirtschaftlicher Flächen sollen rund 60 % auf den Direkterwerb und 40 % auf den Verkauf nach Ausschreibungen entfallen.  
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