Da das Virus vor allem bei Föten schwere Schäden verursacht, könnte ein entsprechendes Reproduktionsmanagement helfen, sagt Dr. Franz Conraths, Leiter des Instituts für Epidemiologie des Friedrich-Loeffler Instituts: "Wir müssen prüfen, ob durch ein bestimmtes Management der Reproduktion das Risiko einer interuterinen
Infektion gemindert werden kann. Wenn es sich für Betriebe einrichten lässt, den Besamungszeitpunkt so zu legen, dass die Föten nicht in dem empfindlichen Zeitpunkt für die Infektion liegen, wird man möglicherweise verhindern können, dass solche schwerwiegenden Krankheitserscheinungen im nächsten Jahr auftreten."
Außerdem rät das FLI Schaf- und Rinderzüchtern, im Sommer Schutzmittel gegen blutsaugende Insekten einzusetzen. Man geht davon aus, dass infizierte Tiere einen Immunschutz ausbilden, da man nach der Infektion neutralisierende Antikörper gegen das Virus nachweisen kann. Die Dauer dieser Immunität ist jedoch noch nicht bekannt.
Symptome
Übertragen wird das Virus von blutsaugenden Insekten wie Stechmücken und Gnitzen und führt anfangs zu Fieberanfällen. Das ganze Ausmaß der Seuche zeigt sich jedoch beim Nachwuchs. Während die Muttertiere oft gesunden, kommt es bei den Nachkommen zu starken Missbildungen, Früh- und Totgeburten.
Der Fötus des Schafes infiziert sich wahrscheinlich zwischen dem 25. und 45. Tag über das Muttertier. Bei Kälbern liegt der empfindliche Zeitpunkt zwischen dem 55. und 110. Tag.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.