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Produktion und Förderung

Schweiz: Weniger Betriebe, gleiche Fläche

am Dienstag, 20.08.2013 - 08:53 (Jetzt kommentieren)

Bern - Auch die Schweiz ist vom Strukturwandel in der Landwirtschaft betroffen: Während die Zahl der Betriebe 2012 um 1,8 Prozent gesunken ist, blieb die agrarische Nutzfläche unverändert.

Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist in der Schweiz im Jahr 2012 um 1,8 Prozent (%) auf 56.575 gesunken. Die agrarische Nutzfläche blieb trotz dieser Abnahme mit 1,051 Millionen Hektar (Mio. ha) unverändert.
 
Gleichzeitig nahm die biologisch bewirtschaftete Fläche zu und erreichte die Marke von 120.000 ha. Dies geht aus der Landwirtschaftlichen Strukturerhebung des Bundesamtes für Statistik hervor.

Ackerland auf immer weniger Betriebe konzentriert

Im Jahr 2012 wurden in der Schweiz rund 162.000 Beschäftigte in der Landwirtschaft gezählt (davon 55 % mit einem Teilzeitpensum). Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem weiteren Rückgang von 1,2 %. Im gleichen Zeitraum ist die landwirtschaftliche Nutzfläche nahezu gleichgeblieben.
 
Diese Entwicklungen bestätigen den langfristigen Trend hin zu einer Konzentration von Ackerland auf immer weniger Betriebe. Daraus ergibt sich ein Anstieg der durchschnittlich pro Hof bewirtschafteten Fläche von 18,3 ha 2011 auf 18,6 ha im Jahr 2012.
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Tierhaltung: Bestandsgrößen nehmen zu

Dieselbe Tendenz ist auch bei der Tierhaltung zu beobachten, wo die durchschnittliche Bestandesgröße weiter zugenommen hat: in der Schweinehaltung um 4,9 %, in der Rinderhaltung um 1,3 %, aber auch in der Ziegen- (+3,3%) und Schafzucht (+1,2%).
 
Die Milchproduktion, der wichtigste Produktionszweig der eidgenössischen Landwirtschaft, ist von diesen strukturellen Veränderungen ebenso betroffen. Die Zahl der Betriebe mit Milchkühen schrumpfte 2012 um weitere 2,2 %. Im Gegensatz dazu wurden mehr Höfe registriert, die keine Milch liefern und in erster Linie Mutterkühe halten (+7,1%).
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Bio auf zwölf Prozent der agrarischen Nutzfläche

Die biologische Landwirtschaft setzte ihren im Jahr 2011 begonnenen Aufwärtstrend auch 2012 fort: Die Zahl der Biobetriebe legte um 2,4 % zu und erreichte rund 5.900 Einheiten. Die Biofläche von insgesamt 121.788 ha (davon 80 % Naturwiese) entspricht einem neuen Höchstwert und macht zwölf Prozent der gesamten agrarischen Nutzfläche aus.
 
In der Tierhaltung ist der Bio-Anteil größer: Im Jahr 2012 wurde knapp ein Viertel des Ziegen- (24 %) und ein Fünftel des Schafbestandes (21 %) in Bio-Betrieben gehalten. Im Feldgemüsebau (15 %) und in der Weizenproduktion (vier Prozent) ist dieser Anteil deutlich geringer. Besonders stark verbreitet ist die biologische Bewirtschaftung bei der Produktion von Heilpflanzen - sie macht 55 % der Gesamtproduktion in diesem Bereich aus.  

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