In 2020 lag der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln ersten Schätzungen zufolge bei über 14 Mrd. Euro und somit 17 Prozent über dem Vorjahr. Das erklärte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner in einer Pressemitteilung. Demnach habe die Branche in der Pandemie nochmal einen Schub bekommen. Als Gründe dafür nennt sie zum einen das Bio-Siegel, das in diesem Jahr sein 20. Jubiläum feiert.
Als zweiten Grund nennt sie die vielfältigen Förderungen des Ökolandbaus:
- Die EU-Direktzahlungen.
- Die Unterstützungen bei der Umstellung.
- Das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN).
- Die ELER-Verordnung.
EU-Direktzahlungen: 13.300 Euro pro Betrieb in 2019
Ebenso wie konventionelle Betriebe erhalten auch ökologische Betriebe EU-Direktzahlungen. 2019 erhielten die Betriebe insgesamt durchschnittlich 13.300 Euro. Das entspricht etwa 281 Euro pro ha.
Prämie für Biobetriebe
Landwirte, die auf Ökolandbau umstellen, werden dabei explizit unterstützt, und zwar mit 250 Euro je ha. Diejenigen, die der kostenintensiven Bio-Bewirtschaftung treu bleiben, erhalten zudem 210 Euro je ha.
Zukunftsstrategie ökologischer Landbau
Mit der seiner Zukunftsstrategie ökologischer Landbau (ZöL) verfolgt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Ziel, bis 2030 einen Anteil von 20 Prozent ökologisch bewirtschaftete Fläche zu erreichen. Die politischen Instrumente der ZöL reichen dabei von der Rechtssetzung bis zur gezielten Förderung einzelner Projekte.
Das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) ist in diesem Rahmen ein wichtiges Finanzierungs- und Umsetzungsprogramm:
- Über das BÖLN hat das BMEL bereits über 1.200 Forschungsvorhaben gefördert.
- Um die Forschungsergebnisse zu verbreiten, wurden bisher rund 4.400 entsprechende Veranstaltungen für Praktiker finanziert.
- Von Forschungsprojekten, Förderung technischer Neuerungen und Digitalisierung, Experimentierfelder oder Zuschüssen zur Agrarsozialen Sicherung profitieren auch die ökologisch wirtschaftenden Betriebe.
2018 wurde der entsprechende Etat um 10 Mio. Euro und 2021 um 5 Millionen Euro erhöht. Insgesamt beträgt es nun gut 33 Mio. Euro.
ELER: Gemeinsame Förderung von EU, Bund und Ländern
Darüber hinaus profitiert der Öko-Landbau von verschiedenen Agrarstrukturförderangeboten der Europäischen Union (EU). Diese sind in der sogenannten ELER-Verordnung beschrieben. Das Gesetz über die Gemeinschaftsaufgabe “Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes” (GAK) bildet dabei die nationale Rechtsgrundlage für die finanzielle Beteiligung von Bund und Ländern an diesem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).
Der Ökolandbau profitiert dabei in unterschiedlichster Weise:
- Für die 13 ELER-Programme der Länder sind für die Förderperiode 2014 – 2020 EU-Mittel von insgesamt 1,2 Milliarden Euro vorgesehen, um Umstellung auf und Beibehaltung von ökologischer Bewirtschaftung zu unterstützen.
- 2019 haben Bund, Länder und EU rund 300 Mio. Euro für Umstellung und Beibehaltung ausgegeben.
- Das Förderangebot im Bereich der Verbesserung der Verarbeitungs- und Vermarktungsstruktur bietet Unterstützung für ökologisch erzeugte Produkte an.
- Im Rahmen der GAK profitiert der Ökolandbau auch vom Agrarinvestitionsförderungsprogramm, und zwar mit einem Anteil von rund 15 Prozent.
- Öko-Betriebe erhielten 2018 rund 430 Mio. Euro EU-Direktzahlungen.
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