Die Landwirte in Deutschland blicken aktuell wieder mit einer deutlich größeren Zuversicht in die Zukunft als in früheren Jahren. Dies ist das Ergebnis einer entsprechenden Bestandsaufnahme, die das Marktforschungsunternehmen AgriDirect Deutschland GmbH 2012 durchgeführt hat. Seit dem Jahr 2009 werden von dieser telefonisch landwirtschaftliche Unternehmer hinsichtlich ihrer Zukunftsintentionen und die Anwesenheit eines möglichen Betriebsnachfolgers befragt.
Pläne zur Betriebsaufgabe werden seltener
Wie AgriDirect vergangene Woche berichtete, hat sich in der deutschen Landwirtschaft der Prozentsatz der Betriebe, die die Aufgabe der Tätigkeit planen, von 2011 auf 2012 genau halbiert, und zwar von 5,2 (Prozent) % auf 2,6 %. In der Geflügelhaltung sei der Anteil der Höfe, die eine Betriebsbeendigung signalisierten, mit 1,5 % am niedrigsten. Innerhalb des Ackerbau- und Rindersektors würden relativ die meisten Betriebsaufgaben angedeutet, wobei der Anteil mit 2,7 % für beide Sektoren gerade über dem Durchschnitt des Gesamtsektors liege, stellten die Agrarmarktforscher fest.
Schweinhalter denken öfter an's Aufgeben
Nur im Schweinesektor habe die Anzahl der Betriebe, die die Produktion einstellen wollten, im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Leicht gesunken, nämlich um 0,4 Prozentpunkte auf knapp 14,8 %, ist nach Angaben von AgriDirect der Anteil der landwirtschaftlichen Unternehmen, die expandieren wollen. Im Jahr 2011 war dieser spürbar gesunken. Vor allem im Geflügel- und Schweinesektor hat zuletzt die Bereitschaft zur Expansion nachgelassen; mit 16,2 % ist der Geflügelsektor jedoch der Bereich geblieben, in dem sich die meisten expandierenden Betriebe befinden.
Nachfolgeproblematik hat sich entspannt
Deutlich entspannter als noch vor Jahren gestaltet sich die Nachfolgeproblematik: Von den landwirtschaftlichen Unternehmen mit einem Betriebsleiter im Alter ab 45 Jahren konnten zuletzt laut AgriDirect 53,7 % mit einem Nachfolger rechnen; 2011 waren es lediglich 40,1 %. Die größte Steigerung gab es hier bei den Betrieben mit Rinderhaltung, wo der Anteil binnen eines Jahres von 42,4 % auf 55,0 % zulegte. Auch der Geflügel- und Schweinesektor schaut trotz des Rückgangs bei den Expansionsplänen offensichtlich optimistisch in die Zukunft, denn der Anteil der Höfe, die mit einem Nachfolger rechnen können, stieg hier jeweils von gut 50 % auf mehr als 60 %. Bei den Ackerbaubetrieben kletterte dieser Anteil von weniger als 40 % auf etwa 50 %.
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