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Produktion und Förderung

Tierschutzdebatte: Scharfe Kritik an Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner

am Mittwoch, 09.02.2011 - 12:30 (Jetzt kommentieren)

Berlin - Der Deutsche Bauernverband verwehrt sich gegen eine "populistische Tierschutzdebatte" und übt scharfe Kritik an Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner. Sie erweise ehrlichem Tierschutz einen "Bärendienst".

"Wir verwehren uns gegen eine populistische Tierschutzdebatte, wie sie jetzt von Ministerin Aigner losgetreten wird, ohne Rücksicht auf die fatalen Folgen für die deutschen Bauernfamilien", so der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, in einer ersten Reaktion auf die Ankündigung von Ministerin Aigner, im nationalen Alleingang eine Charta für Tierschutz durchzusetzen.
"Wenn heute der Selbstversorgungsgrad bei Eiern in Deutschland auf 50 Prozent sinkt, dann liegt das daran, dass Deutschland bisher nicht in der Lage war, hohe Tierschutzstandards dort durchzusetzen, wo es wirklich erfolgreich möglich ist, nämlich auf europäischer Ebene in Brüssel und in den internationalen Handelsabkommen. Es nützt den Hühnern nichts, wenn wir auf Bodenhaltung setzen, die Eiprodukte für Kuchen, Pizza und alle Fertiggerichte aber von Hennen stammen, die weiterhin in den alten, bei uns längst abgeschafften Käfigen sitzen. Diese Käfige stehen nur in Mittel- und Osteuropa, Brasilien und Thailand."

Aigner 'verrent' sich

Die gemeinsam mit dem Tierschutz entwickelte Kleingruppe habe im Übrigen erhebliche Vorteile, sowohl im Tierschutz wie im Gesundheitsschutz. Deshalb verrenne sich die Bundesministerin völlig, zumal sie auch die Abkehr von der Ferkelkastration völlig durcheinander bringe durch die Forderung nach einer für die Ferkel lebensgefährlichen Betäubungsstrategie.
Schließlich würden Millionen von Pferdeliebhabern in Deutschland nicht verstehen, wieso ein historisch gewachsenes Kulturgut wie der Pferdebrand durch ein nicht ausgereiftes und für die Tiere schmerzhaftes Implantat eines elektronischen Chips ersetzt werden soll. Markenzeichen für weltweit führende Zuchtorganisationen wie für die Holsteiner, Hannoveraner, Westfalen und Trakehner würden opportunistisch und wider besseres Wissen dem Zeitgeist geopfert.  (pd)

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