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EU-Agrarfonds

Das sind die Top-Empfänger von EU-Agrarsubventionen 2022

Symboldbild: Getreideähren und Euro-Scheine
am Dienstag, 23.05.2023 - 14:45 (1 Kommentar)

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat die Empfänger aller Agrarzahlungen im Haushaltsjahr 2022 veröffentlicht. Unter den Top-Empfängern gibt es eine Überraschung.

Alljährlich veröffentlicht die BLE im Internet die Daten aller Empfänger von Zahlungen aus den EU-Agrarfonds. Die Zahlen für das Haushaltsjahr 2022 sind seit heute (23.5.) auf den BLE-Internetseiten für jedermann abrufbar.

Ein Vergleich mit dem Vorjahr zeigt, dass einige bisher stark geförderte Empfänger 2022 weniger Geld aus den EU-Agrarfonds erhalten haben. Zugleich gab es einen – politisch verursachten – neuen Spitzenreiter.

Öffentliche Einrichtungen streichen die höchsten Beihilfen ein

Beim Blick in die Datenbank wird deutlich: Die größten Summen gingen auch im vergangenen Jahr nicht an einzelne Landwirtschaftsbetriebe, sondern an Landesbetriebe, Kommunen und Erzeugerorganisationen.

Allen anderen Empfängern weit voraus war 2022 die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) mit rund 60 Mio. Euro. Das war allerdings eine Ausnahmeerscheinung: Die SVLFG taucht auf Platz 1 auf, weil im vergangenen Jahr über die Sozialversicherung eine Anpassungsbeihilfe an landwirtschaftliche Betriebe in den von den Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am stärksten betroffenen Sektoren ausgezahlt wurde. Die SVLFG ist also nicht der Nutznießer der EU-Gelder, sondern reichte sie weiter an die Landwirtschaftsbetriebe.

Auffällig ist, dass die Erzeugerorganisation Pfalzmarkt, Mutterstadt, im vorigen Jahr nur noch rund 424.000 Euro aus den EU-Agrarfonds erhielt, während das Unternehmen im Vorjahr mit 11,63 Mio. Euro noch auf Rang 4 der Top-Empfänger-Liste rangierte.

Die Top-15-Empfänger von Agrarzahlungen 2022

Von den im Jahr 2022 insgesamt ausgezahlten Beihilfen aus den EU-Agrarfonds erhielten in Deutschland 190 Begünstigte 1 Million Euro oder mehr. Zuwendungen über 2 Millionen Euro bekamen 47 Empfänger und Zahlungen von mehr als 5 Millionen Euro gingen an 17 Begünstigte.

Das Ranking der größten 15 Empfänger sieht für das vergangene Jahr folgendermaßen aus:

  1. Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG), Kassel: 60,06 Mio. Euro
  2. Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), Magdeburg: 21,06 Mio. Euro
  3. Landesbetrieb für Küstenschutz Nationalpark und Meeresschutz, Husum: 18,59 Mio. Euro
  4. Bayerisches Landwirtschaftsministerium (StMELF), München: 17,00 Mio. Euro
  5. Land Mecklenburg-Vorpommern, Ministerium für Landwirtschaft: 14,15 Mio. Euro
  6. Zweckverband Breitband Altmark, Salzwedel: 11,23 Mio. Euro
  7. Landesamt für Umwelt (LfU), Potsdam: 11,13 Mio. Euro
  8. Landwirtschaftsministerium Niedersachsen: 10,25 Mio. Euro
  9. Staatliches Bau- und Liegenschaftsamt, Rostock: 8,10 Mio. Euro
  10. Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg: 7,53 Mio. Euro
  11. Landwirtschaftsministerium Sachsen: 7,24 Mio. Euro
  12. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Norden: 6,78 Mio. Euro
  13. Landgard Obst + Gemüse GmbH + Co. KG, Straelen: 6,52 Mio. Euro
  14. Stadt Beelitz: 5,91 Mio. Euro
  15. Landkreis Börde, Amt für Planung und Umwelt, Haldensleben: 5,73 Mio. Euro
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